Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/413

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 833. auf die Wunderwerke, daß die die rechte Kirche sei, welche Wunderzeichen thut, dagegen die die falsche, die solche nicht thun kann. Nun ist aber außer Zweifel, daß Gott manche wunderbare Werke seiner Providenz auch noch unter uns verrichte; aber davon ist hier nicht die Rede, weil hier solche Wunder verstanden werden, wie sie der Herr Christus und seine Apostel zur Bekräftigung der Lehre verrichtet haben und die damals anzeigen sollten, welches der rechte Messias und Heiland wäre. Jes. 35, 4. 5. „Gott, der da vergilt, kommt, und wird euch helfen, alsdann werden der Blinden Augen aufgethan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden, alsdann werden die Lahmen lecken, wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen.“ Daß aber die Kirche darnach zu jeder Zeit zu prüfen sei, kann nicht angenommen werden,

 834. weil man nicht wissen könne, ob sie von Gott oder vom Teufel herkommen; da nämlich von ihnen keine göttliche Verheißung da ist, so wird von allen Wundern, welche ohne Gottes Wort geschehen, ungewiß, ob sie recht oder falsch seien, indem der Teufel der Menschen Augen gar wohl verblenden und mit falschen Wundern betrügen kann, die wir einzig und allein von göttlichen Wundern dadurch unterscheiden können, daß wir sehen, ob sie zuvor verkündigt seien, oder nicht. Nun haben wir kein Wort noch Zusage von stetiger Fortsetzung der Wunder, die zu aller Zeit in Christi Kirche gefunden werden sollen, und darum kann man nicht wissen, wenn sie schon geschehen, ob sie von Gott oder vom Teufel sind;

 835. weil die Wunderwerke zu den letzten Zeiten gefährlich sind und wir gewarnt