Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/427

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die Welt ergehen lassen wird. Wozu uns dieses nun hier diene, wird bald zu vernehmen sein.

 858. d) Die angemaßte Hohheit, Pracht und Uebermuth. Diese wird oft angedeutet, „wenn das Thier seine Gebote ausgehen lässet an die, so auf Erden wohnen.“ Offenb. 13, 14., wenn es zuwege bringt, „daß Niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Mahlzeichen oder den Namen des Thiers,“ Offenb. Johannis 13, 17.; „wenn die große Hütte bekleidet ist mit Scharlach und Rosinfarbe, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, und hat einen güldenen Becher in der Hand u. s. w.“ Cap. 17, 4. Eigentlich aber und vor Allem hat St. Paulus den Uebermuth wohl beschrieben. „Der Widerwärtige erhebt sich über Alles, das Gott oder Gottesdienst heißt, also, daß er sich setzet in den Tempel Gottes, als ein Gott, und gibt vor, er sei Gott.“ 2 Thess. 2, 4. Wie sich dieses am römischen Papst erfüllt hat, darauf muß hier hingedeutet werden.

 859. α) Die große übermäßige Pracht ist am Tage, und in vielen Historien von vielen hundert Jahren her heftig beseufzt und beklagt worden.

 β) Er hat sich erhoben über Alles, das Gott und Gottesdienst heißt. Ueber den lebendigen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, hat er sich aufgeblasen, daß er nicht an Gottes Wort hat gebunden sein, noch in seiner Lehre daraus examinirt werden wollen, auch daß er vielfältig wider Gottes Wort gelehrt, des Herrn Christi Testament in ein Opfer verwandelt, und den Kelch, welchen der Herr Christus auch den Laien zu empfangen befohlen hat, hinweggenommen hat, damit sein Gesetz und seine Anordnung höher gesetzt