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aufnimmt. Joh. 3, 5. 6. „Es sei denn, daß jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen, was von Geist geboren ist, das ist Geist.“ Titum 3, 4. 5. „Gott machet uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des h. Geistes.“ Dieß aber ist allein Gottes Werk, weil die Taufe ist der Bund eines guten Gewissens mit Gott. 1 Petri 3, 21.

 133. Er hat göttliche Ehre, als: daß wir Menschen an ihn glauben, indem wir bekennen: „Ich glaube an den h. Geist,“ daß wir in seinem Namen schwören, Röm. 9, 1. „Ich sage die Wahrheit in Christo und lüge nicht, daß mir Zeugniß gibt, mein Gewissen in dem h. Geist.“ Das stehet Gott allein zu, in dessen Namen wir allein schwören sollen. 5 Mos. 6, 13. „Du sollst dem Herrn deinen Gott dienen, und bei seinem Namen schwören.“

 134. Das Dritte, welches wir, wie oben §. 89. angezeigt worden ist, noch wissen müssen, ist dieses: Was für ein Unterschied zwischen den Personen der Gottheit zu machen sei. Hier ist zu merken, daß, obwohl der Vater im Sohne ist und der Sohn im Vater, und alle drei Personen nur ein göttliches Wesen haben, doch zwischen ihnen ein solcher Unterschied sich findet, daß der Vater nicht ist der Sohn, der Sohn nicht ist der h. Geist u. s. w.

 135. Worin dieser Unterschied eigentlich bestehe, vermögen wir in unsrer Schwachheit, da wir Gott allein in einem dunkeln Worte und als in einem Spiegel sehen, nicht genugsam zu erkennen; gleichwohl aber müssen wir, so weit sich Gott uns geoffenbaret hat, merken, es sei zwischen ihnen ein Unterschied,