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Ort. Haben Sie das Fräulein schon angesehen? es weint Tränen, weil es durch Sie an den öffentlichen Pranger gekommen ist.

Siegfried Durch mich! … ich hab ihr nichts getan.

Launer Dort steht sie die Bedauernswerte und friert in die Füße.

Siegfried Durch mich! … das will ich aber gewiß nicht. Meine Weibsleute tun mir keinen Schnaufer davon. Da ging ich am besten hin und schnürte sie los!? … da gang ich gleich.

Launer Sie haben als Urheber auch das alleinige Recht, sie abzuschneiden. – Ich finde den mitleidigen Zug sehr schön an Ihnen. (Siegfried ab.) Geh hin und hole die Eselin, der Herr bedarf ihrer.

Frau Niese (aus dem Hause) War das gerade mein Tochtermann?

Launer In spe.

Frau Niese In spe! … was heißt das? … da ist er’s wohl gewest! (Auf die Straße getreten, erbost nachblickend.)

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/120&oldid=- (Version vom 1.8.2018)