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Siegfried Hat dir die Schulmeisterin schon was getan? (Er sieht, wenn er ausgeschwätzt hat, Gretchen – – wendet sich weg, spuckt unwillkürlich aus.)

Schwester Gretchen Wenn’s nur unsere Herzen verantworten, was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. (Auf Siegfried zustrebend mit gespreitetem Überwurf.)

Siegfried (setzt sich auf die Seite von Ricke) Gehen Sie weg!

Schwester Gretchen Dein Mund ist voll Lobes für mich. Warum so streng plötzlich wieder?

(Siegfried hockt sich näher bei Ricke.)

Schmied In dem Anzug sind Sie ihm zu heilig.

Schwester Gretchen Ich will Barmherzigkeit üben, wenn die ersten Toten kommen, ich will Wunden verbinden. Ich hoffe bloß, ’s wird unserm Herrn Grafen nicht schlimm ergangen sein. Der Herr war in den letzten Augenblicken so selten erregt und heftig.

Schmied ’s pfingstelt Ihnen wohl ’n bißchen auf seine Rückkehr?

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)