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war, erhob sich ein wildes Tohuwabohu, das elektrische Licht ging aus. Alles stürzte zu der immensen vierteiligen Drehtür des Haupteinganges, und ein wildes Rasen und Drehen, in das ich auch gerissen wurde, begann. Mit einer furchtbaren Schnelligkeit drehte sich die Tür, Ohren und Finger wurden von der Zentrifugalkraft abgerissen. Mir flogen die Rippen weg, das war mein Tod.

Das letzte Wort der Tante gellte mir in den Ohren: „Häkchen für hinten muß ich noch haben!“

Das amerikanische Riesenwarenhaus ist eingefallen. Nur die rasende Drehtür mit Klumpen unzähliger Menschenleiber dreht sich noch in ihrer wilden Fahrt, und unaufhörlich gleiten in gefährlicher Schnelle in ihren eisernen Führungen, die wie Türme aus dem Schutt emporragen, unzählige Aufzüge sinnlos auf und nieder.

Frau Bender konnte die Platze wegen der neuen Bluse von Tante Dorchen nicht kriegen; sie ist in der Zwischenzeit an einer Bauchfellentzündung gestorben.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/051&oldid=- (Version vom 1.8.2018)