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Christo, zwischen unserer natürlichen Art und Ihm besteht gar keine Verbindung und gar keine Verbindungsmöglichkeit. Der Faden zwischen Ihm und mir ist zerrissen, die Brücke zwischen Ihm und mir ist abgebrochen; kein Weg führt hinauf und keiner führt hinab. Aber der heilige Geist, Der dem Herrn Jesus den Weg ins arme Menschenleben bahnte, so daß die Kirche bekennt: empfangen von dem heiligen Geiste, der heilige Geist, Der den Herrn Jesus ins arme Menschenleben führte, in seine Tiefen, in seine Weiten, in seine Nöte, in seine Fragen und Rätsel, Der hat auch einen Weg nach oben gebahnt, einen Weg, auf dem ich zu Jesu kommen kann. Es ist derselbe Weg, den Er zu mir ging, nur mit dem Unterschied der umgekehrten Richtung; Er kam zu mir herab, ich stieg zu Ihm hinan. Er kam, um meine Seele zu suchen, und die von Ihm gesuchte und gefundene Seele macht sich auf, Ihm zu begegnen. Er kam in Sein Eigentum und etliche nahmen Ihn auf; und etliche sehnen sich nach Ihm und suchen Ihn. Aber das ist nicht Vernunft, sondern Gnade. Das ist nicht eigene Kraft, sondern Seine Güte. Das ist nicht das, was ich vermag, sondern nur das, was Er wirkt.

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 Und nun hört: der heilige Geist hat mich berufen, das ist das Erste. Vielleicht denkt ihr dabei an besondere Vorgänge in euerem Leben und wißt keine aufzuweisen. Ihr werdet gefragt von einem vertrauten Menschen: hat dich der heilige Geist berufen? und du sagst: ich weiß es nicht! während Er dich doch viel tausendmal berief. Es ist ähnlich, nur umgekehrt, wie mit den Vorzeichen des Todes. Zu jedem Menschen tritt der Tod ungerufen, aber nicht unangemeldet. Mancher Mensch sagt: ich habe keine Ahnung gehabt, daß es zum Sterben geht; wie hat mich der Tod übereilt! Aber, du hast eben nur nicht recht achtgegeben, als er seine Boten sandte: das Alter, die Krankheit, die Schwachheit deines Könnens, das