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Kapitel II.
Der Dienst der Apostel.

 Gleichwie mich der Vater sendet, also sende ich euch auch (Joh. 20. 21), spricht der große Apostel (Hebr. 3, 1) zu denen, die er nicht nach seinem Gutmeinen erwählt hat, wie auch ohne daß sie ihn hätten wählen können und dürfen (Joh. 15, 16). Sie weiht und weist er in alles ein, was seine Aufgabe ist, die einmalige und für immer zu lösende und erfüllte, die fortgehende und fortdauernde, das zu verkünden und allen Verlangenden zu bezeugen, was durch die eine Tat der Welt eingestiftet ist. In der Auswahl der Apostel hat er erleben müssen, was sein Vater in der Wahl des Volks sich zu erleben gab. Wie dieser mit dem Unverstand eines ungetreuen Volks, seinem Lippendienst und Mundglauben, nach dem den Welttag lang er die Hände vergeblich hat ausstrecken müssen, gelitten, Mühe und Geduld getragen hat, so muß Jesus über die (Matth. 17, 17) ungläubige und verkehrte Art der Seinen klagen, die am Anfang (Joh. 2, 22, Mark. 8, 17, 18, 21) wie am Ausgang seiner Wirksamkeit (Luk. 18, 34) ihn nicht verstanden. Er hätte, da er wohl wußte, was im Menschen war (Joh. 2, 25), sich andere Jünger zur nächsten Umgebung erwählt, wie er denn in jener geheimnisvollen Stelle Joh. 5, 30 (vgl. mit Luk. 22, 42) andeutet, daß er immer wieder seinen Willen dem des Vaters aus innerer Freiheit unter- und einordnet. Er hat die Art der Jünger nicht erst mühsam enträtselt, sondern (Joh. 6, 64) von Anfang sie durchschaut und doch das Gehorsamsopfer gebracht,