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solle und könne, hat Johannes Haußleiter, dessen Vorträge über die Schrift, Jesus und Paulus gleich denen von Ihmels großen Dienst tun können, in der Wiederauflage der Vilmarschen Grundgedanken über den Religionsunterricht bestimmt genug gezeigt. Es ist die Zukunft unsrer Gebildetenwelt in diesen Mittelschulen versammelt. Und so gewiß das οὐ πολλοὶ σοφοὶ, δυνατοὶ, εὐγενεῖς (I. Kor. 1, 26) sein furchtbares Recht behalten wird, so soll es die Kirche nicht von der Pflicht lösen, ihr Bestes an den Mittelschulen zu tun.

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 d) Der Konfirmandenunterricht. Während im Religionsunterrichte die Lebenskreise auseinandergehen, führt die Kirche mit weisem Bedachte alle ihre Getauften zum Katechumenate wieder zusammen und gibt ihn in die Hand des Seelsorgers ganz zurück. Das ist pädagogische Weisheit aus Jak. 2, 1–9, die keinen Unterschied kennen darf, weil die Gemeinde Christi Ein geheimnisvoller Leib unter und mit einem Haupte ist. Der Tag, an dem Vereinzelung des Konfirmandenunterrichts eintreten und die einzelnen Schulen ihren Religionslehrern zugewiesen würden, etwa wie beim Firmungsunterricht der katholischen Kirche, würde ein dies ater sein, die Kirche hätte sich wieder einer Einflußnahme begeben. Aber freilich damit die Vereinigung nicht eine äußerliche sei, nur Zahlen und Menschen an und nebeneinander reihe, die einander nicht kennen wollen, noch auch nur können, die unbeteiligt und unangefaßt wieder eine Stunde absitzen, muß der Konfirmandenunterricht einmal in wohlübersehbare Gruppen geteilt sein, die dem Geistlichen genauere Kenntnis der einzelnen und das notwendige