Seite:Hermann von Bezzel - Die Herrlichkeit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.pdf/37

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 Wahrlich, das alte lutherische Kirchenlied, das von den harfen eines Luther, Eber, Speratus, Nik. Hermann, Nik. Decius erklang, ist ein lauter Beweis der Herrlichkeit unsers christlichen Glaubens. Gott, ich will Dir ein neues Lied singen! – „Alle Sänger sind Propheten!“ Ja, Propheten mit rückwärtsgewandtem Antlitz: „Das hat Er alles uns getan, Sein’ groß’ Lieb’ zu zeigen an;“ aber auch Zeugen ewiger Gnaden für alle Zeiten: „Anbetung Dir! Einst feiern wir das große Abendmahl bei Dir!“ –

 Es ward eingangs schon bemerkt, wie man Luther zu Unehren bringt, indem man mit Ritschl und Bender ihn die Großtaten, welchen das Glaubensbekenntnis Ausdruck verleiht, nur noch aus „Staatskunst“ glauben läßt. – Ist das auch Staatskunst, wenn er in seinem „Bekenntnis des Glaubens 1529“ sagt:

 „Auch glaube ich, daß solcher Gottes- und Mariensohn, unser Herr Jesus Christus, für uns arme Sünder gelitten, sei gekreuzigt, gestorben und begraben, damit Er uns von Sünden, Tod und dem ewigen Zorn Gottes durch Sein unschuldiges Blut erlöst hat. Und daß Er am dritten Tag auferstanden sei von den Toten, aufgefahren gen Himmel, sitzend zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters, ein Herr über alle Herren, ein König über alle Könige wie über alle Kreaturen im Himmel und auf Erden und unter der Erde, über Tod und Leben, über Sünde und Gerechtigkeit. Denn ich bekenne und weiß aus der Schrift zu beweisen, daß alle Menschen von einem Menschen Adam herkommen und von demselben durch die Geburt mit sich bringen den Fall, Schuld und Sünde, die derselbe Adam im Paradies durch des Teufels Bosheit begangen hat, und samt ihm alle in Sünden geboren, leben und sterben und des ewigen Todes schuldig sein müßten, wo nicht Jesus Christus uns zu Hilfe gekommen