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meinem Throne zu sitzen, gleich wie ich überwunden habe und bin gesessen mit meinem Vater auf seinem Throne. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ (V. 21. 22) „Das sagt Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge“, das sagt der Anfänger aller Kreatur: Wer da überwindet, sich überwindet, das Seine überwindet, mich überwindet durch Glauben und Gebet, die Welt überwindet in solcher Kraft, wer sich und das Seine, mich und das Meine, wer die Welt und all das Ihre überwindet, jener Sieger hat den Siegesteil. Wer da sieget! Wie erscheint uns der Kampf so gering dieser Aussicht gegenüber! Wie erscheint uns das Leben so schön im Anblick dieses Wortes: Wer da sieget! Also dazu leben wir, daß wir siegen und im Siegesschmuck ewig stehen sollen. „Wann kommt die Zeit, daß ich dir ganz geweiht zum heilgen Schmuck bereit als Sieger danke?“[1] So sehen wir dieses Leben an als einen Kampf, der zum Siege führt. Er ist es wert, daß man ihn ehrt und sich in seinem Dienst verzehrt.

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 „Wer da überwindet, der wird es alles ererben.“ Hast du in deinem Leben etwas überwunden? – Wohl dir! Hast du dich selber überwunden? Dreimal wohl dir! Es soll dir nicht unvergolten bleiben. Wer überwindet, der soll sitzen zur Rechten des Sohnes, wie der Sohn als Sieger zur Rechten des Vaters sitzet. Er soll daheim sein und im ewigen, unvergänglichen Siegesschmucke des Kampfes nimmer gedenken müssen. Der Meister unsres Lebens, welcher ungeschaut und doch wahrhaftig in unsrer Mitte ist, der König unsrer Herzen, der da bei verschlossenen Türen einzog, seinen Jüngern den Frieden darzubieten, seinen Frieden, den

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gerhard Tersteegen in dem Abendlied Mein Auge wacht.