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 „Und bist nicht müde geworden.“ (V. 3b) Es ist, als ob nichts mehr zu loben und auch nichts mehr zu tadeln übrig bliebe bei dieser Gemeinde. Es liegt ja auch in der Arbeit um Christi willen eine Gefahr der Ermattung, weil unser Herr Christus eine so eigenartige Arbeit verlangt, weil er verlangt, daß wir nicht auf das Sichtbare sehen. Damit verlangt er ja, daß wir uns die Augen ausreißen! Weil er verlangt, daß wir nicht auf das Hörbare hören, – da müßten wir uns ja die Ohren verschließen! – es ist ganz unglaublich! Ich soll meine Anerkennung, mein Lob nicht ansehen, sondern allein denken, daß Er geehrt werde. Tragen und nicht tragen, sich mühen, sich quälen und alles um Seinetwillen. Wenn die Tage in der Gemeinde zu Ephesus schwer waren, so leuchtete doch über ihnen dies „um Christi willen“. Wenn’s noch so bitter und hart in ihrer Mitte zuging, eines schien tröstlich zu sein: „um Christi willen“. Es wird von einer alten Gemeinde in Syrien erzählt, daß sie alles, was sie tat, mit der Formel einleitete „aus Liebe zu Jesu“. Und wenn auch dies jetzt nur noch eine Formel ist, so ist es doch eine süße Erinnerung an vergangene Tage. „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu“ (Kol. 3, 17) und in der Liebe zu ihm. Wenn der Becher Wein getrunken wurde, wenn Brot gegessen, wenn die Arbeit begonnen wurde, – so wie wir einander zurufen: „das walte Gott!“ – so erklang es dort: „Aus Liebe zu Jesu!“. Das sind die letzten süßen Nachklänge dieser Gemeinde.

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 Wo solch ein Lob einer Gemeinde gespendet wird, da sollte man erwarten, daß nun das Andere komme: