Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Sendschreiben.pdf/82

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nennt der Herr sich gegenüber dem wilden Geiste, der in der Gemeinde lebt, und gegenüber den schrankenlosen Einfällen des natürlichen Menschen „Den, der da die sieben Geister hat“, und die Kräfte des heiligen Geistes ganz besitzt. Er läßt die Gemeinden nur so viel vor sich gelten, als sie von diesem Geiste leben und beherrscht sind. Bei Ephesus heißt es: „Der da hat die sieben Sterne in Seiner Hand und der da wandelt unter den sieben Leuchtern.“ (Offenbg. 2, 1) Er will damit sagen: Jeden Stern kann ich missen, da ich die sieben Geister habe. Er bleibt reich, auch wenn die Sterne verbleichen. Die sieben Geister mögen Ihn für die sieben Sterne entschädigen. Er kann jede Stunde diese Gemeinde ganz vernichten und der heilige Geist wird es Ihm reichlich erstatten.

.

 „Ich weiß“, spricht Er zum Bischof der Gemeinde von Sardes: „daß du hast den Namen, daß du lebst und bist tot.“ (V. 1b) Welch eine bis ins Mark gehende Ueberraschung! Vielleicht hieß der Bischof Zosimus, d. h. „der Lebensmann“, oder „Gottfried“, oder er hatte sonst einen Namen, der eine Lebensfülle bezeichnet. Einen Lebensnamen trägst du und empfängst du von deiner Umgebung. Andere freuen sich deines Lebens. Aber Ich sage dir ins Herz hinein: „Du bist tot.“ Beachten wir doch, wie der Herr Jesus gar keine Entschuldigung für sein Urteil hat. Gar nichts kann den Herrn blenden, alle Arbeit, die in der Gemeinde von Sardes kaum gefehlt haben wird, alle äußere Ordnung kann ihn nicht von Seinem Urteil abbringen: „Du bist tot!“, erstorben. Aber zu wem es der Herr in dieser Welt noch sagt, dem kann noch geholfen werden, zu dem kann er sagen: „Ich will dich