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sagen müssest, du hättest ihrer etliche, die ihre Kleider nicht befleckt haben, aber – du hast sie ja gar nicht erkannt, sondern von dir gestoßen! Bei Pergamus hat es geheißen: „Du hast etliche Schlechte.“ (Kap. 2, 14 und 15), bei Ephesus hörten wir das Lob, daß die wenigen Ungetreuen erkannt sind (Kap. 2, 2), bei Sardes heißt es, daß es die wenigen Getreuen weder erkannt noch bewahrt hat. Ach, er möge uns allen schenken, daß wir erkennen die Wachenden, aufwachen aus dem eigenen Schlaf, stärken das Sterbende. Herr, hilf erkennen die Lauteren, laß uns selbst vom Scheinwesen genesen und andern zur Genesung dienen. Laß mich die Treuen im Lande erkennen, mache mich selbst immer treuer und wahrer und gib mir die Kraft, vor der der Schein nicht bloß zerrinnt, sondern auch geheilt wird.

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 Solche Namen, die vom Scheinwesen geheilt sind, die will er nicht austilgen aus dem Lebensbuch, sondern will sie vielmehr bekennen (V. 5). Jesus trägt eine Bürgerliste des himmlischen Jerusalems. In der Taufe sind sie eingeschrieben. Steht wohl jetzt noch unser aller Name in dieser Bürgerliste? Die da hier auf Erden ihren Namen aus allem Schein befreit haben, gründlich und lauter sind, die will er nicht aus seinem Bürgerbuch austilgen. An den Rand will er schreiben: „Sie sind es wert, daß ich es ihnen erzeige.“ – Wert nicht aus Eigenem, Natürlichem, sondern weil sie in der Kraft des Herrn geblieben sind. „Ich werde sie bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ Welch ganz anderes Urteil wird er haben! Leute werden kommen mit einer Summe von Erträgnissen; aber er wird sie nicht kennen. Und andere