Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Worte Jesu am Kreuz.pdf/32

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und sollt des gewiß sein und ja nicht daran zweifeln, solche Bitten seien dem Herrn Christus angenehm und erhöret. Denn das ist der große Artikel der Reformation: Allein aus Gnaden. „Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.“ (Jes. 43, 25). Das ist die trostreiche, nie genug zu preisende Lehre unserer Kirche: Allein aus Gnade, allein durch Christum, allein durch Kreuz und ewiges Versühnen. Mein Glaube ist schlecht, meine Erkenntnis gering, aber deine Gnade und das Verdienst Jesu Christi will auch den Geringen nicht beschämen, und wo eine Seele einsam zu dir fleht, sie erhören.

 Laß auch uns, o Herr Christe, weil du in deiner Sterbestunde aus dem Munde eines verlorenen Sünders Freude und Wonne gehört hast, laß uns alle in unserer Scheidestunde Freude und Wonne hören, daß die Gebeine fröhlich werden, weil Leib und Seele im Paradiese weilen dürfen.

Amen.


Empfohlene Zitierweise:
Hermann von Bezzel: Die sieben Worte Jesu am Kreuz. Müller & Fröhlich, München 1918, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Die_sieben_Worte_Jesu_am_Kreuz.pdf/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)