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die Sünde gegen das fünfte Gebot. Ja, Zorn, Neid, Haß und Unkeuschheit sind es, die den Menschen nach des Herrn Willen schon auf dieser Welt kennzeichnen; wie soll’s dann einst in der andern Welt werden?

 Um des willen, der seinem heiligen Leibe allen Schaden und alles Leid hat zufügen lassen, damit Er unser Leibesleben zu einem Tempel des heiligen Geistes verkläre und bewahre, um Jesu Christi willen, der das fünfte Gebot in dem Gebete erfüllt hat: Vater vergib, Vater vergiß! ermahne ich euch und rufe es mir selbst zu: laßt uns ein Meer von Liebe über diese liebekalte, liebeleere Welt hinaussenden; denn nur soviel nützt ein Christ, als er liebt. Laßt uns alle Bitterkeit aus unserm Herzen reißen und die Schärfe von unsern Lippen nehmen und das rauhe, liebearme Wort aus unserm Munde verbannen! Und laßt uns um das Eine, das Größte, das Seligste bitten: hilf, daß einer der Deinen in meiner Nähe fromm werde, damit ich in seiner Nähe froher werden möge!

Amen.