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mit der wundersamen Gabe dieses einzigartigen Geschenkes an uns betraut und befähigt hat, der Gott unserer Väter, der, nachdem im vergangenen Jahrhundert der Katechismus ganz vergessen war und durch andere Katechismen (von Herther oder den von Seiler) verdrängt ward, seit jetzt 60 Jahren ihn wieder in unserer Landeskirche zu Ehren gebracht hat, der Gott unserer Väter, bei dem jetzt Tausende den Dienst des Katechismus rühmen als eines Wegweisers in die Heimat, der ihnen ihren Herrn und den Weg zu Ihm zeigte und pries, der Gott verleihe euch und mir, daß wir wieder Liebe zu dem Buche unserer Jugend bekommen und daß manches Unverstandene oder Übelverstandene von uns weiche und wir auch sprechen mögen, wie wir vorhin lasen: Wie hab ich Dein Gesetz so lieb!

 Seht, alles vergeht, das Große und Reiche, alles Schwere und Mühsame und zuletzt bleibt doch nur die eine Frage:

 Trägt mein Leben so viel, daß es über die Brücke hinüberreicht, die in die Ewigkeit führt?

 Wohl dem, der diese Frage bejahen und sagen kann: Ich weiß an wen ich glaube und Er wird mir meine Beilage aufbewahren bis zu jenem Tage.

 Und wohl dem, der dann der Handleiter und Wegweiser, der Bahnbereiter nicht vergißt.

 Er verdient es, so sagen wir am Schluß, indem wir unseres Martin Luthers gedenken, daß Du ihn jetzt zu den Heiligen Deines Volkes und zu den Größten Deines Reiches zählst; denn er hat unser Volk lieb gehabt und die Schule hat er uns mit seinem Katechismus erbaut; die christliche Schule, das christliche Haus muß den Katechismus wieder lieben und lehren, dann wird auch die Kirche wieder seiner froh werden.

Amen.