Seite:Hermann von Bezzel - Einsegnungsunterricht 1892.pdf/62

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 V. 14: „Dadurch, daß Ich ihnen Dein Wort und mit diesem Wort das Prinzip der Lossagung von der Welt gegeben, das königliche Gepräge Deiner Herrlichkeit aufgedrückt habe, in dem Momente hat die Welt sie gehaßt. Sie sind durch Gnade der Welt entnommen, wie Ich dem Wesen nach der Welt entnommen bin.“ Die Welt ist nicht indifferent gegen die Christen. („Ist der nicht der Zimmermann, des Vater und Mutter wir kennen?“ Das ist das von Haß erfüllte Wort der Verwunderung.) „Euer König,“ sagt Pilatus. Das ärgert die Welt, daß wir etwas Besseres sind als sie. Sie reagiert mit sehr feinem Gefühl gegen alles, was wir ihr bieten. Wo Sie den Widerspruch der Welt merken, dann sind Sie auf der rechten Fährte. „Weil sie, obwohl in der Welt, doch nicht aus der Welt sind, obwohl Welt angehörige, doch nicht Welt zugehörige, will Ich auch gar nicht, daß Du sie jetzt aus der Welt emporhebest durch ein Gnadenwunder.“ Wie wäre es, wenn in dem Momente des Todes JEsu die Welt versunken und da gleich das Endgericht gekommen wäre? Er hat am Kreuze prinzipiell den Sieg errungen, nun müssen sich Seine Gedanken ausleben, sonst hätte Er einen Gewaltakt vollzogen. Als Er sprach: „Es ist vollbracht“ hat Er die Siegeskräfte in die Welt gelegt, als es am finstersten in ihr war, nun müssen sich dieselben ausgestalten. „Gehet hin in alle Welt“ – die Seinen sind nicht aus der Welt genommen, sondern sie sollen die Welt beherrschen. Er schont nicht ängstlich die Seinen. „Ich bitte ja nicht um falsche Schonung der Meinen, sondern sie sollen inne werden, was Ich inne geworden bin.“ „Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden muß um Meines Namens willen“ – gilt das nicht für jeden Christen? Unser HErr will nicht allein kämpfen. „Lasset uns mit Ihm ziehen, daß wir mit Ihm sterben.“ Weigern wir uns der Züchtigung nicht! Gehet hin in alle Welt, leidet, sterbet mit Mir! Sie sollen verfolgt werden, gehaßt, geschmäht, alles das sollen Sie. Sie haben noch sehr viel in dieser Welt zu thun. Unser HErr Christus arbeitet in großen Zügen, in Flammenzügen, in Grandiosität. Wir sollen Seinen Fußspuren langsam nachgehen, mit Ihm leiden lernen und Seine Gedanken der Welt vermitteln. Es