Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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Seele habe ich dem Teufel übergeben, und keine Hoffnung bleibt mir auf Vergebung“; und so verschied sie.
Diese Einzelheiten habe ich nicht zur Schande, sondern zum Lobe und Ruhm des erlauchten Erzherzogs zusammengetragen, indem er in der Tat als ein katholischer Fürst und hervorragender Glaubenseiferer zu ihrer Ausrottung unter Beihilfe des hochwürdigen Ordinarius von Brixen nicht mäßig gearbeitet hat. Das Vorgetragene dient vielmehr zur Verwünschung und Verächtlichmachung eines solchen Verbrechens, daß (die Hexen) nicht ablassen, Beleidigungen der Menschen zu rächen, während sie Beleidigungen des Schöpfers und Beschimpfungen des Glaubens, ohne auch auf die zeitlichen Schädigungen zu achten, ertragen können. Die Grundlage nämlich aller dieser Taten ist dies vor allem: die Ableugnung des Glaubens.
Ueber die Art, wie die Hexenhebammen noch größere Schädigungen antun, indem sie die Kinder entweder töten oder sie den Dämonen weihen.
Kapitel 13.
Es darf nicht übergangen werden von den Schädigungen zu sprechen, die den Kindern von Hexenhebammen angetan werden; und zwar erstens, wie sie sie umbringen, und zweitens, wie sie sie den Dämonen weihen. In der Diözese Straßburg nämlich, und zwar in der Stadt Zabern, pflegt eine gewisse ehrbare und der seligsten Jungfrau Maria überaus ergebene Frau von einzelnen Besuchern der öffentlichen Herberge, die sie hält, – sie hat aber als Aushängeschild einen schwarzen Adler – zu erzählen, daß ihr folgender Fall zugestoßen sei: „Von meinem Manne, der leider jetzt tot ist, war ich schwanger. Als der Tag der Niederkunft herannahte, drängte mich eine gewisse Frau, eine Hebamme, in lästiger Weise, ich sollte sie als Hebamme bei dem Kinde annehmen. Wenn ich nun auch beschlossen hatte, mir eine andere zu nehmen, da ich um ihren üblen Ruf wußte, so stellte ich mich doch mit friedlichen Worten, als ob ich ihren Bitten nachgeben wollte. Als ich aber beim Herannahen der Zeit der Niederkunft eine andere Hebamme gedungen hatte, betrat die erstere in einer Nacht, als kaum acht Tage verflossen waren, unwillig mit zwei anderen Weibern meine Kammer, und sie näherten sich meinem Bette. Als ich meinen Mann rufen wollte, der in einer anderen Kammer schlief, blieb ich an den einzelnen Gliedern und der Zunge so von den Kräften
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/288&oldid=- (Version vom 1.8.2018)