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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Dürre des Landes Regen wünschte, indem er darüber bei sich ratschlagte und beriet, und sagte: „Ach, wann wird Regen kommen!“, sagte das Mädchen, die die Worte des Vaters hörte, in der Einfalt ihres Sinnes: „Vater, wenn du Regen wünschst, will ich machen, daß er schnell kommt.“ Jedoch der Vater: „Woher hast du das? Verstehst du denn Regen zu besorgen?“ – Das Mädchen antwortete: „Allemal; und nicht bloß Regen; sondern ich weiß auch Hagelschlag und Gewitter zu erregen.“ Der Vater: „Wer hat es dich denn gelehrt?“ Sie antwortete: „Meine Mutter. Aber sie hat mir verboten, es jemandem mitzuteilen.“ Darauf wiederum der Vater: „Und auf welche Weise hat sie es dich gelehrt?“ Sie antwortete: „Sie übergab mich einem Magister; den kann ich zu jeder Stunde zu jedem beliebigen Wunsche haben.“ Der Vater: „Hast du ihn gesehen?“ Sie antwortete: „Ich habe bisweilen Männer bei der Mutter aus und ein gehen sehen; und als ich fragte, wer denn das wäre, antwortete sie: ‚Es sind unsere Magister, denen ich auch dich übergeben und anvertraut habe; mächtige Gönner und reich‘.“ Der erschrockene Vater fragte, ob sie zu dieser Stunde Regen erregen könne? Das Mädchen: „Allemal kann ich es tun, wenn ich nur ein wenig Wasser habe.“ Da führte der Vater das Mädchen an der Hand an einen Gießbach und sagte: „Tue es; aber nur über unseren Acker.“ Da steckte das Mädchen die Hand in das Wasser und bewegte es im Namen ihres Magisters nach der Unterweisung ihrer Mutter. Und siehe, der Regen überflutete nur jenen Acker. Als der Vater das bemerkte, sagte er: „Mache auch Hagel, aber nur über einen von unseren Aeckern.“ Als das Mädchen das ebenfalls gemacht hatte, verklagte der durch die Erfahrung sicher gemachte Vater seine Frau vor dem Richter. Sie wurde verhaftet und als überführt eingeäschert; die Tochter wurde von neuem getauft und Gott geweiht und konnte jenes nicht weiter vollbringen.




Es folgt über die Art, wie die Hexen den Haustieren verschiedenen Schaden antun.

Kapitel 14.

Da der Apostel sagt: „Kümmert sich denn Gott auch um die Ochsen?“, womit er andeuten will, daß, wenn auch alles der göttlichen Vorsehung unterliegt, so Menschen wie Tiere, indem er beide nach seinem Maße bewahrt, wie der Psalmist sagt, doch die Söhne der Menschen unter dem Schutz und Schirm der Flügel

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/296&oldid=- (Version vom 1.8.2018)