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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Bösen und Prüfung der Guten sind, die finstere Luft, damit sie uns nämlich nicht zu sehr beunruhigen, wenn sie in der unteren Welt bei uns wohnten. Daher wissen sie auch in der Luft und an der Sphäre des Feuers das Aktive mit dem Passiven zu verbinden, wenn es ihnen von Gott gestattet wird, und lassen Feuer vom Himmel fallen und Blitze leuchten. Es wird im Formicarius von einem durch den Richter Verhafteten erzählt, der, als er gefragt wurde, wie sie bei der Erregung von Hagelschlag und Gewittern vorgingen und ob es ihnen leicht sei, das zu bewirken: „Wir bewirken mit Leichtigkeit Hagelschlag, vermögen aber nicht nach Belieben zu verletzen.“ (Denke an den Schutz der Engel!) Dann fügte er hinzu: „Wir können nur die verletzen, die von Gottes Hilfe verlassen sind; und die sich mit dem Zeichen des Kreuzes schützen, die können wir nicht verletzen. Dies ist aber unsere Weise: Zuerst flehen wir mit gewissen Worten auf den Feldern den Fürsten aller Dämonen an, daß er jemand von den Seinen sende, der den von uns Bezeichneten treffe. Wenn dann ein bestimmter Dämon kommt, opfern wir ihm an einem Zweiwege ein schwarzes Küken, indem wir es hoch in die Luft werfen. Wenn der Dämon es nimmt, gehorcht er und erregt sofort die Luft. Aber freilich nicht immer wirft er Hagelkörner und Blitze auf die von uns bestimmten Plätze, sondern je nach Zulassung des lebendigen Gottes.“

Es wird auch ebendort von einem gewissen Meister oder Ketzerfürsten der Hexen, Staufer genannt, erzählt, der, im Berner Gebiete und an den anliegenden Orten ansässig, sich öffentlich dessen zu rühmen wagte, daß wann immer er wollte, er sich vor den Augen aller Nebenbuhler in eine Maus verwandeln und den Händen seiner Todfeinde entschlüpfen wollte; und so sei er auch öfters den Händen seiner Kapitalfeinde entgangen. Als aber die göttliche Gerechtigkeit seiner Bosheit ein Ziel setzen wollte, wurde er von seinen Feinden unvermutet mit Schwertern und Lanzen durchbohrt und fand wegen seiner Schandtaten ein elendes Ende, nachdem die, welche ihm nachstellten, vorsichtig ausgekundschaftet hatten, daß er in einer Stube am Fenster sitze. Er hinterließ jedoch einen überlebenden Schüler, der Hoppo genannt wurde und auch den oben erwähnten Stadlin, von dem im sechsten Kapitel Meldung geschieht, der ihn zum Meister machte. Es wußten diese beiden, wenn es ihnen gefiel, den dritten Teil Mist, Heu oder Getreide oder jeder beliebigen anderen Sache vom Acker des Nachbars, ohne daß es einer sah, nach dem eigenen Acker zu schaffen; die lebhaftesten Hagelschläge und schädliche Lüfte samt Blitzen

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/303&oldid=- (Version vom 1.8.2018)