Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/211

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Conrektor! – nicht ohne Ursache hatte ich gestern dafür gesorgt uns einige Fröhlichkeit zu bereiten – aber der Anselmus hat mir Alles verdorben. – Sie wissen nicht – o Conrektor, Conrektor!“ – Der Registrator Heerbrand sprang auf, riß das Tuch vom Kopfe, umarmte den Conrektor, drückte ihm feurig die Hand, rief noch einmal ganz herzbrechend: „o Conrektor, Conrektor!“ und rannte Hut und Stock ergreifend schnell von dannen. „Der Anselmus soll mir nicht mehr über die Schwelle,“ sprach der Conrektor Paulmann zu sich selbst, „denn ich sehe nun wol, daß er mit seinem verstockten innern Wahnsinn die besten Leute um ihr Bischen Vernunft bringt; der Registrator ist nun auch geliefert – ich habe mich bisher noch gehalten, aber der Teufel, der gestern im Rausch stark anklopfte, könnte doch wol am Ende einbrechen und sein Spiel treiben. – Also abage Satanas! – fort mit dem Anselmus!“ – Veronika war ganz tiefsinnig geworden, sie sprach kein Wort, lächelte nur zuweilen ganz seltsam und war am liebsten allein. „Die hat der Anselmus auch auf der Seele,“ sagte der Conrektor voller Bosheit, „aber es ist gut, daß er sich gar nicht sehen läßt, ich weiß, daß er sich vor mir fürchtet – der Anselmus, deshalb kommt er gar nicht her.“ Das Letzte sprach der Conrektor Paulmann ganz laut, da stürzten der Veronika, die eben gegenwärtig,