mit nur einem Gliede, das zweite mit drei und das dritte mit vier Gliedern. Die Richtung der Füsse, wenn sie ausgestreckt sind, ist nach vorn und aussen radiirend. Vom Coxalgliede abgesehen sind sie dicker und kräftiger gebaut als bisher angenommen worden ist. (Vergl. die restaurierten Figuren von Hall (von E. remipes) und von Fr. Schmidt). Von den Coxalgliedern ist nur der vordere (bei dem ersten Fusspaare der nach innen gekehrte) Theil, an der Unterseite des Kopfes frei zu sehen, indem ihr hinterer, plattenförmig verbreiterter, grösserer Theil unter dem nächsten, hinteren Coxalgliede hineingeschoben und verdeckt ist. Der vordere (resp. innere), freie Theil der Coxalglieder ist dreieckig und ist, was die Haut und die Skulptur angeht, von derselben Beschaffenheit als die Unterseite der übrigen Glieder der drei vorderen Kaufüsse, aber ganz ohne Stacheln. Der hintere, verbreiterte Theil aber, durch welchen die Coxalglieder in der Unterseite des Kopfes eingefügt sind, und welcher daher hinten offen ist und in die dünne Haut der Unterseite übergeht, ist dünner und ganz ohne Skulptur (Taf. 1, Fig. 3; Taf. 2, Fig. 2 und 7). Das Coxalglied des vierten Fusspaares hat dieselbe Form und Beschaffenheit (Taf. 2, Fig. 14), das des fünften oder letzten Fusspaares wieder ist vollständig frei und bildet einen die sämmtlichen Coxalglieder bedeckenden Abschluss nach hinten (Taf. 2, Fig. 1). Die Coxalglieder haben daher sämmtlich eine dachziegelförmige Anordnung von vorn nach hinten. An der Innenseite der Unterseite des Kopfes, wo nur die plattenförmige Ausbreitung der Coxalglieder zu sehen ist, tritt, aber in umgekehrter Lage, die dachziegelförmige Anordnung derselben besonders deutlich hervor (Taf. 2, Fig. 16). Bei Limulus, wo auch eine, obgleich nicht so ausgeprägte dachziegelförmige Anordnung der Coxalglieder vorkommt – sie stehen nämlich bei Limulus stark vertikal, und ausgebreitete, plattenförmige Gleitflächen fehlen – ist die Uebereinanderkippung ganz umgekehrt, indem hier jedes vordere Coxalglied das nächste hintere bedeckt (Taf. 9, Fig. 1, 9–10). Durch diese Anordnung der Coxalglieder bei Eurypterus, wodurch ihre Verschiebung unter einander durch den grösseren, plattenförmigen Hintertheil in hohem Grade beschränkt gewesen ist, müssen ihre Bewegungen kaum mehr als in horizontaler Richtung, was gewiss beim Kauen genügend war, möglich gewesen sein können. Am inneren Ende sind die Coxalglieder mit einer von spitzeren oder stumpferen Zähnen zusammen mit sehr feinen Bürstchen bewaffneten Kaulade versehen. Am hinteren Ende von dieser ist bei dem ersten bis vierten Fusspaare ein bewegliches, tastenartiges Glied, das Epicoxalglied, welches auch an seinem Innenrande feine, sehr gedrängte kleine Bürstchen trägt, eingelenkt (Taf. 1, Fig. 2; Taf. 2, Fig. 2–6, 9; Taf. 4, Fig. 4; Taf. 8, Fig. 8).
Die einzige bisherige Beobachtung des Vorkommens eines Epicoxalgliedes bei einer der Familie Eurypteridae zugehörigen Form ist von Laurie gemacht[1]. Dieser hat nämlich bei losen Füssen von einer Slimonia ein solches am Hinterende der Kaulade eingelenkt gefunden. Laurie hat jedoch nicht bestimmen können, welche oder wie viele Fusspaare ein Epicoxalglied tragen. Die Uebereinstimmung der Form zwischen dem von Laurie abgebildeten
- ↑ Laurie, M. The Anatomy of Eurypteridae, p. 511, Taf. 1, Fig. 1.
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)