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zwischen dem Coxalgliede und dem zweiten Gliede stattfand, muss von vorn nach hinten gewesen sein. Es scheint, besonders nach der Stellung des Endgliedes und nach dem Vorkommen einer planeren Hinterfläche zu urtheilen, eine gute Beihülfe beim Schwimmen, welches hauptsächlich durch das als ein kräftiger Ruderfuss organisierte fünfte Fusspaar stattfand, gegeben zu haben, wenn auch seine Hauptfunction das Thier beim Schwimmen zu balancieren gewesen sein möchte.

Das fünfte Fusspaar oder das eigentliche Schwimmfusspaar ist in allen Theilen das grösste und kräftigste sämmtlicher Fusspaare. Es ist zugleich das bis jetzt am besten bekannte und beschriebene, welches davon abhängt, dass es gewöhnlich gut erhalten ist und durch seine Form und Stellung ganz und gar in der Ebene des Thorax sich leicht vollständig aus dem Gestein ausspalten lässt. Die Zusätze zu der Beschreibung von Fr. Schmidt, welche hier zu machen sind, sind daher nur gering und betreffen hauptsächlich die Innenseite des Coxalgliedes. Infolge der ziegeldachförmigen Anordnung der Coxalglieder von vorn nach hinten schliesst dieses Glied bei dem fünften Fusspaare die Reihe nach hinten ab. Es ist daher im Gegensatz zu bei den übrigen Coxalgliedern vollständig frei und unbedeckt mit der Ausnahme, dass es am Innenrande von dem die Mundspalte hinten abschliessenden Mittelstück, dem Metastoma bedeckt wird (Taf. 1, Fig. 4). Die Oberfläche des Coxalgliedes setzt sich aber in immer gleichbleibender Beschaffenheit innerhalb des Metastoma bis zu ihrem Uebergang in den Umschlag desselben ununterbrochen fort. Wenn das Metastoma wegpräpariert wird, ist kein weiterer Unterschied zwischen dem von dem Metastoma bedeckten und dem unbedeckten Theile zu sehen, als dass die Schuppenzeichnung bei dem ersteren fehlt oder am Umkreise des Metastomas parallel mit diesem angeordnet ist.

Die äussere Form des Coxalgliedes (Taf. 1, Fig. 4; Taf. 2, Fig. 1; Taf. 7, Fig. 1) ist schon von Fr. Schmidt gut beschrieben und in der restaurierten Darstellung wenigstens (Taf. IIIa, Fig. 1b) vorzüglich abgebildet. Die Figuren 2 und 3 der Tafel IIIa bei Fr. Schmidt, zwei isolierte Coxalglieder zeigend, geben dagegen ein weniger klares Bild von derselben. Das einzige, was zu bemerken wäre, betrifft den Vorderrand zusammen mit der vorderen und äusseren Ecke, obgleich die restaurierte Figur bei Fr. Schmidt gut mit meiner Auffassung übereinstimmt. Sowohl in den im Gestein eingeschlossenen wie in den auspräparierten Exemplaren zeigt nämlich der Vorderrand, wenn dieses Coxalglied mit dem des vierten Fusspaares zusammenhängend vorkommt, von der Mitte an eine Strecke nach aussen, oder so weit wie das Coxalglied und das zweite Glied des vierten Fusspaares reichen, eine Furche (vergleiche die restaurierte Darstellung hier unten Taf. 2, Fig. 1). In diese fällt ein schmaler Streifen vom Hinterrande der letztgenannten Glieder, welche also (von der Bauchseite gesehen) den Vorderrand des Coxalgliedes des grossen Ruderfusses bedecken. Es ist aber möglich, dass diese Ueberschiebung, und damit auch die Furche, nicht ursprünglich ist, sondern erst nach der Einbettung infolge der Zusammenpressung, wodurch die Glieder einander zu bedecken kamen, entstanden ist. Wie schon oben erörtert, ist nämlich das Coxalglied des vierten Fusspaares recht hoch gewesen, woher bei der Zusammendrückung eine

Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)