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Seite:Holm Eurypterus Fischeri.djvu/27

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solche kleine Ueberschiebung nicht unmöglich ist. Der regelmässige Verlauf der Schuppenskulptur (vergleiche Fig. 4, Taf. 1, ein Präparat von einem Coxalgliede in durchfallendem Lichte gesehen zeigend) scheint diese Annahme zu bestätigen.

Der Kauladen (Taf. 1, Fig. 4, 5; Taf. 2, Fig. 15; Taf. 4, Fig. 5 und 6) ist von einem ganz anderen Typus als die Kauladen der übrigen Coxalglieder und weicht von diesen vollständig ab. Er muss daher in einer etwas anderen Weise als diese funktioniert haben. Wie schon von Nieszkowski[1] dargelegt ist, besteht er aus zwei Theilen. Der vordere von diesen bildet einen sehr starken und kräftigen, soliden, stemmeisenförmigen Zahn, mit einer schräg nach innen abgestutzten (Taf. 4 Figur 5), spulförmigen, etwas vertieften Kaufläche. Durch die schräge Abstutzung ist die äussere Kante scharf, schneidenförmig und zum Zerschneiden von grösseren Gegenständen besonders geeignet. Der vordere grosse Zahn der beiden Seiten wirkt dann gegen den anderen wie eine Scheere. An der stumpfwinkligen Innenkante sind zuweilen bei grossen Exemplaren schwache Spuren von stumpfen Zähnen zu entdecken (Taf. 4, Fig. 5). Der hintere Theil des Kauladens ist sägeförmig und von einer geraden oder leicht gebogenen Reihe von gewöhnlich sechs, selten fünf oder sieben spitzen, aber nicht besonders scharfen Zähnen gebildet. Diese sind gewöhnlich ungefähr gleich gross. Sämmtliche Zähne des Kauladens sind schwarzbraun bis schwarz gefärbt, woraus ihre solide Beschaffenheit hervorgeht. Von der Fläche der Coxalglieder gesehen bilden die beiden Theile des Kauladens unter einander einen stumpfen Winkel, von der Kante gesehen sind sie zwar beinahe parallel, liegen aber nicht in derselben Ebene, sondern sind durch eine tiefe gegen die beiden Flächen des Coxalgliedes etwas schiefe Rinne getrennt. Diese mündet auf der Innenseite ungefähr an der Mitte des grossen, vorderen Zahnes aus, auf der Aussenseite etwas hinter den kleinen Zähnen, ungefähr am ersten Drittel der Länge des Metastomas von vorn gemessen. In diese Rinne passt der Rand des Metastomas hinein, indem der grosse vordere Schneidezahn vor dem Metastoma und in derselben Ebene wie dieses liegt, der Hintertheil des Kauladens dagegen von demselben verdeckt wird. Ueber die weiteren Verhältnisse des Hintertheiles der Mundspalte wird am besten in Zusammenhange mit dem Metastoma und dem Endostoma gesprochen werden.

Der Umschlag des Hinterrandes des Coxalgliedes ist am deutlichsten und am vollständigsten zu sehen in der Fig. 6, Taf. 1, die das Coxalgliedpaar zusammen mit dem Metastoma in ihrer natürlichen Lage von innen zeigt. Auch in der Fig. 7, Taf. 6 ist seine Form gut zu sehen. Er ist sehr breit und erstreckt sich am Aussenrande hin, wo er in die schmale, freie Ueberbrückung zum Umschlage des Vorderrandes übergeht, wodurch das Coxalglied nach aussen ringförmig geschlossen ist (Taf. 1, Fig. 4), bis zur Mitte des Coxalgliedes. Nach innen zu bildet er zuerst einen abgestumpften Winkel, darnach eine Bucht, wo er nur bis zu einem Drittel der Länge reicht, und geht dann, an der Spitze einen vertikalen Vorsprung bildend (Taf. 1, Fig. 6), in den Innenrand des Coxalgliedes über. Dieser vertikale


Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)