folgen dann vier Blattfüsse von gleichartiger Form, ganz ohne Zipfel. Vielleicht auch hier ein Geschlechtsunterschied». Diese letztere von Fr. Schmidt erwähnte Form gehört nach meiner Ansicht dem Männchen. Die wirkliche Form des ersten Blattfusses des Männchens weicht zwar nach meinen Beobachtungen von der bei den von Fr. Schmidt angeführten Figuren etwas ab, und die Vergleichung mit dem zweiten Blattfusse beruht nur auf einer unvollständigen Kenntniss des letzteren, welcher bei dem Weibchen in der That wie der erste mit einem langen, herausragenden, vollständig entwickelten Mittelzipfel versehen ist. Besonders wichtig ist aber die obenerwähnte Beobachtung Fr. Schmidt’s, dass der zweite Blattfuss, wenn der erste «mit verkümmertem Zipfel und abgerundeten inneren Ecken der Seitenlappen» auftritt (also beim Männchen), ganz ohne Mittelzipfel ist und mit den drei hinteren vollständig übereinstimmt. Fr. Schmidt glaubt auch andere Verschiedenheiten bei dem ersten Blattfusse gefunden zu haben, welche «etwa mit den Geschlechtsfunktionen oder auch mit der Geschlechtsdifferenz des Eurypterus in Verbindung gebracht werden» können. Wie hier unten an ihren Plätzen gezeigt werden soll, stehen auch diese wirklich mit den Geschlechtsverschiedenheiten in Verbindung, werden aber zufolge der jetzigen vollständigeren Kenntniss derselben der Präparierung wegen, hier etwas anders als von Schmidt gedeutet.
Der erste Blattfuss beim Weibchen (Taf. 3, Fig. 24; Taf. 5, Fig. 10; Taf. 6, Fig. 3). Wie schon oben erwähnt bezieht sich bei Fr. Schmidt die ausführliche und in ihren Hauptzügen richtige Beschreibung des ersten Blattfusses auf denselben des Weibchens. «Die vorderste Platte oder der vorderste Blattfuss ist schon von Hall und Woodward richtig dargestellt und mit dem Operculum bei Limulus, das die Generationsorgane trägt, richtig verglichen worden; er entspringt in gleicher Höhe mit dem Hinterrand des Kopfschildes und endet entsprechend dem Hinterrande des zweiten Thoraxgliedes; sein Vorderrand schiebt sich über den Hinterrand des Metastoma und der Grundglieder des grossen Fusspaares». Der Vorderrand ist aber gerade und springt nicht wie von Fr. Schmidt beschrieben wird, in der Mitte etwas vor. Leider habe ich hier kein ganz vollständiges Exemplar abbilden können, aber die Lage, die Form und die Zusammensetzung dieses Blattfusses beim Weibchen geht ganz gut aus der restaurierten Darstellung, Fig. 1, Taf. 2, der Unterseite eines solchen, und aus der Figur 7 der Nachtragstafel 10 einen vollständigen Seitentheil zeigend, hervor. «Er besteht aus zwei Seitenlappen und einem mittleren Zipfel, der am Grunde durch Nähte mit den Seitenlappen verbunden ist».
Der mittlere Zipfel oder Anhang (Taf. 3, Fig. 24; Taf. 5, Fig. 10; Taf. 6, Fig. 3) ist aus zwei paarigen und zwei unpaarigen Gliedern zusammengesetzt. Die paarigen bilden die mit den Seitenlappen durch eine Naht verbundenen Grundglieder und die beiden Spitzen des freien, hinteren Endes, die beiden unpaarigen das Mittelstück.
Die Grundglieder sind fünfeckig (nicht dreieckig). Sie stossen in der Mittellinie des Körpers in einer kurzen Naht zusammen, und ihre Basen bilden zusammen eine gerade Linie. Die Winkel an der Basis sind rechte, die an den beiden Seiten stumpf, etwa 150°, und der Winkel an der Spitze ist daher etwa 60°. Die äusseren und inneren Seiten des
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)