menschliche Auge. Die allerfeinsten Details der in Canadabalsam eingelegten Präparate, sei es, dass sie von einer Verdickung der Haut (z. B. die Schuppenzeichnung), oder einer Verdoppelung derselben (z. B. der Umschlag des Metastomas und der Blattfüsse) oder von einander bedeckenden Körpertheilen herrühren, treten daher in durchfallendem Lichte, auch wenn die Differenzen der Durchsichtigkeit noch so schwach sind, dass sie mit dem blossen Auge oder unter dem Mikroskop kaum zu sehen sind, in dem photographischen Bilde sehr scharf hervor. Auf dieser Empfindlichkeit der photographischen Platten beruht auch der Uebelstand, dass die durch zu starke Verdickung der Haut, oder durch mehrere einander bedeckende Organe in den Präparaten dunkelgelb bis dunkelroth hervortretenden Partien obgleich sie durchsichtig sind, in den Photographien sich zwar sehr scharf gegen die helleren abgrenzen, aber selbst ganz dunkel geworden sind. Die photographischen Abbildungen der Tafeln 5–8 sind daher zwar von künstlerischem Standpunkte aus nicht sehr schön, besonders da dabei sämmtliche Risse und Beschädigungen der Präparate oder zufällig anhaftende Reste und Hautstückchen anderer Körpertheile oder Exemplare, welche bei der Präparierung nicht möglich gewesen ist wegzuschaffen, ebenso scharf als das Object selbst hervortreten und das einheitliche Bild einigermaassen stören. Diese ganz und gar auf photographischem Wege ausgeführten Abbildungen halte ich jedoch, ihrer Objectivität und Genauigkeit wegen, und weil alles, was in dem Präparate zu sehen ist, wirklich da ist, für von der grössten Wichtigkeit. Sie sind so zu sagen die Präparate selbst und können mit der Loupe in allen Details studiert werden. Sie können also als Belegstücke der Zeichnungen angesehen werden.
Da ich merkwürdigerweise keine vollkommen treuen und in die feinsten Details eingehenden Abbildungen von Limulus in der Litteratur habe finden können, solche aber, der Vergleichung zwischen Eurypterus und Limulus wegen, von der grössten Wichtigkeit sind, habe ich die vorletzte Tafel dem jetzigen Limulus ganz und gar gewidmet. Die Unterseite des Kopfes, die einzelnen Kaufüsse und die zwei ersten Blattfüsse, die Theile also, welche besondere Vergleichspunkte mit Eurypterus geben, sind hier bei beiden Geschlechtern in Photographie abgebildet.
Zuletzt habe ich nur zu bemerken, dass, wenn im Folgenden betreffs der Unterseite von rechts und links gesprochen wird, die Unterseite dann immer als nach oben gerichtet gedacht ist. Da diese Arbeit, wie schon oben hervorgehoben ist, nur eine Ergänzung zu der Arbeit von Fr. Schmidt bildet, habe ich hier keine Rücksicht auf die ältere Litteratur über die Organisation von Eurypterus genommen, soweit diese schon von Fr. Schmidt berücksichtigt ist.
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)