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Doch wart’, du sollst es zahlen mir,

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Ich will an dir mich rächen;

Zu legen eine Maschen dir,
Den Kopf mir wird nit brechen.
Gar recht du dich beurlaubt hast
Bei deinen guten Freunden,

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Denn Morgen gönnt dir gewiß kein Rast

Die Menge deiner Feinden;
Denn heut’ noch (glaub’ es sicherlich),
Dich also will ich kleiden,
Dein Lebtag daß du denkst an mich;

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Kein Hund soll dich beneiden.

Mit dir jetzt mach ich nit mehr viel,
Es soll mir gewiß nit fehlen,
All’ deine böse Ränk’ ich will
Den Priesteren erzählen.

Vor dem Thor der Rathsversammlung steht ihr Diener. Zu diesem spricht jetzt Judas.

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Mein Freund! seind nit beisammen hier

Die Priester und Gelehrte?
Ich hätte ’was zu bringen für
Wenn’s sein könnt’ ohn’ Beschwerde.

Levi, der Diener.
Geduld! ich will es bringen an

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Und dir die Antwort sagen.

Der Diener geht in die Rathsversammlung hinein und Judas ruft ihm nach:

Sag, Judas seie jener Mann,
Der etwas hätt’ zu klagen.

Nun spricht Judas wieder mit sich selbst.
Jetzt biete deinen Kräften auf,
Jetzt Judas laß dich hören,

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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/148&oldid=- (Version vom 1.8.2018)