Christus fällt auf die Knie und betet mit aufgehobenen Händen.
Ach Vater, wann
Den Kelch von mir laß gehen!
Jedoch erfüll’
Nit meinen Will’,
Was dir g’fallt, soll geschehen!
Christus kommt und sieht nach seinen drei Jüngern.
In Tod mit mir zu gehen?
Auf dich hinfüran besser merk’,
Sonst wird es übel stehen.
O allerliebste Jünger wacht!
Damit von des Versuchers Macht
Ihr werden mögt errettet!
Christus geht wieder weg, kniet nieder und betet:
Ach Vater hör’,
Was ich begehr’!
Doch nur dein Will
Soll sein mein Ziel!
Ich will kein Qual vermeiden.
Christus kommt abermals zu seinen drei Jüngern, und da er sie schlafend findet, spricht er:
So schlaft ihr denn schon abermal,
Da doch so groß am Abendmahl
Ihr euch habt wollen machen!
So sei es! schlafet sorgenfrei
Ich nochmal geh’ zu beten,
Daß euch er woll’ erretten!
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/171&oldid=- (Version vom 1.8.2018)