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Christus.
Der ist’s, vor Euch der wirklich steht,
Und selbsten sich bekennet.

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Wenn ihr denn suchet mich allein,

So lasset diese gehen,
Kein Hinderniß, noch groß, noch klein,
Wird in den Weg euch stehen.

Judas tritt aus der Menge hervor und spricht:
O Meister sei auf’s Schönst von mir

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Zu Tausendmal gegrüßet.


Christus.
O Freund! was gabe Anlaß dir,
Daß du mich so geküsset?
Wenn auch du warst entschlossen schon,
Von mir ganz abzuweichen,

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Warum verrathst des Menschen Sohn

Durch dieses Freundschaftszeichen?

Judenhauptmann.
Frisch auf, Soldaten, packt ihn an,
Fein fest und stark ihn bindet,
Damit sich nit der lose Mann

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Euch aus den Händen windet.


Abdenago.
Komm nur, ich will schon binden dich,
Daß gewiß du nit entrinnest;
Du wirst nit übervortheiln mich,
So sehr du nach auch sinnest.

Aminadab.

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Jetzt endlich bist in deren Macht,

Die du so oft verwirret,
Die du betrogen Tag und Nacht,
Und hinters Licht geführet.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)