Der ohne Scheu vermessentlich
Auch uns’re Ehr verletzet!
Du willst noch retten jenen Mann,
Von dir man wahrlich sagen kann,
Du seiest ganz verblendet.
Ich glaub, du bist aus jener Rott,
Die ihm so angehangen,
Seine Freiheit zu erlangen.
Du falscher Schmeichler, glaubst du wohl
Das Urtheil hinterz’treiben?
Ich schwör dir hoch und theu’r, es soll
Josaphat.
Was eiferst du so wider mich,
Da ich gered’t von Herzen?
Ich hab erklärt mich öffentlich,
Mit Blut sei nicht zu scherzen.
Das Recht ich nicht verletze;
Allein bei dir zeigt deutlich sich
Verletzung der Gesetze.
Glaubst du, daß ich verblendet sei,
Ich sag dir: Ja! – ohn’ alle Scheu,
Ihr hörts All’, die da sitzen.
Dein ganz Gemüth verblendt muß sein,
Vom Neidesgeist ang’hauchet,
Dein Herz vom Rauchfeu’r rauchet!
Dein schäbig’s G’müth voll böser Ränk
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/216&oldid=- (Version vom 1.8.2018)