Sich immerdar muß zeigen;
Du steckst ganz voller böser Schwänk,
(Zu Annas und Caiphas.)
Ihr Beide sehr Viel g’schwätzet habt,
Doch ohn’ alle Rechtesgründe
An Jesum keine Lasterthat,
Kein Bosheit auch ich finde.
(Zum ganzen Rath der Juden.)
Ein Wort noch d’rein zu reden.
Ihr bringet viele Klagen für
Und könnt doch nichts erheben.
Ihr beschuldigt Jesum böser That,
Beweist, was er begangen hat,
Sagt, was ihm g’reicht zur Sünde!
Hat er nicht schon im zwölften Jahr
Recht weislich uns gelehret?
Habt ihr’s nit selbst gehöret?
Caiphas.
Was bringst du noch dieß Kinderg’schwätz?
Was willst du daraus machen?
Schweig gleich von Dem, man wird zuletzt
Josaphat.
Wer’s hell Licht nit ertragen kann,
Dem sind auch all’ Wahrheiten
Nur leere Träume, wenn gleich der Mann
Als Gott sie thut verbreiten.
So glaubet seinen Werken,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)