lief von dem Tisch; aber die Jünger meinten, er ginge in einem Geschäfte, denn er war Schaffner.
Als nun Judas fortgegangen war, da hub Christus der Herr an und lehrte eine lange Predigt von seiner heiligen Gottheit und Menschheit und von seiner Zukunft.
Als er dann diese Lehre vollbracht hatte und es schon Nacht war, stand er vom Tische auf und kniete auf seine heiligen Knie nieder auf die Erde und neigte sein Haupt vor Gott dem Vater; und hob auf zu ihm seine Augen und heiligen Hände und betete laut, daß ihn die Jünger alle hörten. Und allererst bat er den Vater um die Klarheit seines Leibs und seiner Seele und um das ewige Leben ihm und allen seinen Jüngern und allen Denen, die durch ihre Lehre zu christlichem Glauben kommen, daß Alle Ein Ding mit dem Vater würden, wie er Eins mit ihm ist.
Petrus Damianus schreibt, daß unser Herr dreimal mit besonderer Kraft für seine Jünger und die, welche nach ihnen zu christlichem Glauben kommen, gebetet habe; das erste Mal nach der Taufe, als er getauft wurde von Johannes, wo er in den Jordan gegangen war, da kniete der Herr nieder in den Sand und bat den Vater, daß er den heiligen Geist Allen gebe, die in den drei Personen getauft würden.
Zum andern Mal kniete er auf dem Berg Thabor und bat den Vater um göttliche Klarheit
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)