Als die Aeltesten des Volkes und die Gelehrten des Tempels versammelt waren, führten sie den Herrn gebunden in das Haus des Kaiphas.
Hierher folgte ihm Petrus nach von Ferne bis in das Haus, und er ging mit den Dienern hinein, daß er das Ende sähe.
Merke wohl, der heil. Petrus folgte von Ferne. Es war ihm der kühne Muth schon entfallen; schüchtern blieb er in der Ferne. So wirst auch du, christliche Seele, wie der heil. Petrus fallen, wenn du deinem Herrn nur von Ferne nachfolgst, wenn du schüchtern wirst und sehen willst, was es für ein Ende mit ihm haben werde. Muthig und entschlossen mußt du dich an deinen Herrn herandrängen, keine Gefahr fürchten. Den muthigen und entschlossenen Christen fürchtet der Teufel, und die Versuchung hast du schon überwunden, wenn du ihr entschlossen entgegentrittst.
Merke auch darauf, daß Petrus mit dem Schwall der Diener und des Volkes in das Haus hineinkam. Das war keine Gesellschaft für den Jünger des
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)