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Sophie. Heute Abend muß getanzt werden!

     ╭ Müller. Nun, nun!
     ╰ Müllerin. Warum nicht gar!

Alle junge Leute. Auf den Abend tanzen wir! Wir tanzen!

Johanna. Ganz recht! Wenn alles wohl im Hause steht, schlägt das Herz hoch auf, und da kann man nicht an die Stuhllehne rücken und es abwarten. Man muß auf, heraus, herum, sich um einander herum tummeln und in’s Weite hinaus rufen: Leid weg, Freude ist da, gebt, wer braucht, schwenkt die Dirne, hebt das Glas, mit dem Vater, mit den Kindern, Freude hier und überall!

Alle. Freude hier und überall!

Wernau. Nun, so bleibe ich denn hier bei euch!

Heinrich. So ist’s recht! Mögt Ihr lächeln, mögt Ihr ernst drein sehen. Thut, wie Ihr könnt – lieb seid Ihr Allen! (Er geht mit Wilhelm den Kommenden entgegen.)

Müllerin. Es ist ja nicht gut, daß der Mensch allein bleibe!

Walter. Wir gehören zusammen.

Berthold. Wie meinen Vater betrachte ich Euch.

Verwalter. Und Ihr seid uns stets ein Vorbild gewesen in allem, was zu thun war.

Müllerin. Was gilt’s, die suchen sich Tänzerinnen!

Johanna. Vorwärts mag dringen, wer nie rückwärts gelaufen ist.

Müllerin. Aber, wo bleibt der Entschluß, die That? – (Zum Müller.) Das kommt vom Hinauslaufen – heiße Köpfe stürmen in’s Freie! Drinnen muß es bedacht, mit dem Kirchgange angefangen sein, darnach mag man sich auslassen.