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Gregor zum Bischof bestimmt hatte, für den Fall, daß sie von den Angeln angenommen würden, um dem heiligen Gregor die demüthige Bitte vorzutragen, er möge ihnen eine so gefährliche und mühselige Wanderung ins Ungewisse erlassen. Er antwortete mit einem ermunternden Brief und rieth ihnen, zum Werk des Wortes im Vertrauen auf die göttliche Hülfe aufzubrechen. (Er ermahnte sie, zum Ruhme Gottes und zur eigenen Seligkeit das angefangene Werk zu vollenden, dem Augustin gehorsam zu sein und empfiehlt sie der besonderen Gnade Gottes. 24. Dem Bischof Etherius von Arelate[1] empfiehlt er sie zu freundlicher Aufnahme auf der Durchreise).

25. Also gestärkt durch das Ermunterungsschreiben des heiligen Vaters Gregor kehrte Augustin nebst den Dienern Christi, welche bei ihm waren, zum Werke am Wort zurück und gelangte nach Britannien. Zu jener Zeit war König in Cantia der sehr mächtige Aedilbercht, dessen Reich sich bis an den Humberfluß erstreckte, durch den die südlichen und nördlichen Völker der Angeln von einander getrennt werden. An der Ostküste von Cantia befindet sich aber eine nicht ganz kleine Insel Tanatos,[2] an Umfang – nach der Art, wie die Angeln zu schätzen pflegen – 600 Familiengüter groß, vom Festlande durch den Fluß Vantsumu[3] getrennt, einen Meerarm, der ungefähr drei Stadien breit ist und nur an zwei Stellen eine Furt bietet. Auf dieser Insel also landeten der Knecht Gottes Augustinus und seine Genossen, ungefähr vierzig an der Zahl. Auf Befehl aber des heiligen Vaters Gregor hatten sie bei sich Dolmetscher aus dem Frankenvolke. Augustin sandte nun zu Aedilbercht und that ihm kund, er komme aus Rom und bringe die beste Botschaft, nämlich daß

  1. Arles. –
  2. Thanet östl. v. d. Themsemündung. –
  3. Stoure.