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der Menschenbrust klingen, und durch des geschilderten Kleinlebens Lust und Leid der hallende Schritt der Weltgeschichte. Daß der Krieg ein großes, vielleicht das größte Übel ist, darin werden die Frauen Deutschlands fast ohne Ausnahme einstimmen. Das deutsche Volk mußte dieses Übel auf sich nehmen, um einem größeren Übel vorzubeugen, und der Krieg wird durch die Sicherung unseres Vaterlandes, durch die Befestigung seines Friedens, für uns zu einem hohen Gute werden. Auch für manchen Einzelnen hat der opferreiche Krieg Segen gebracht auf dem einzig wichtigen, dem idealen Gebiete, und auch manche Frau ist an dem herben Erlebnis, an dem Kriege, stärker geworden. Unsere Erzählungen werden zeigen, wie manche Frau mit dem harten Kriegsgott gerungen hat, bis er sie segnete. Jedes Leiden führt im Stillen irgendeinen uns zugute kommenden Ersatz mit sich; möge sich dies auch für die Leiden bewähren, die der Krieg dem Frauenleben brachte. „Denn zur Weisheit führet uns Zeus und heiligt als Gesetz, daß im Leiden Lehre wohne.“ (Äschylos.)

Empfohlene Zitierweise:
Aurel von Jüchen: Frauenleben im Weltkriege. Xenien-Verlag, Leipzig 1915, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:J%C3%BCchenFrauenlebenImWeltkriege.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)