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XVIII.
Koblenz.     

Man reis’t auf der Mosel angenehm und gut, und wie das Wasser eben geht, auch schnell. Man muss dabei freilich auf die grosse Bequemlichkeit der Rhein-Jachten verzichten, und sich auf eine schlechtere Nachtherberge gefasst machen. Wenn man sich nicht eben auf ein Wochenshiff setzt, wie sie von mehrerern kleinen Städten an der Mosel abgehen, so muss man mit einem Kahn zufrieden sein, den man nach Gefallen grösser oder kleiner haben kann. Die Schiffer bedecken ihn mit Segeltuch, das sie über einige Reifen spannen, und an beiden Seiten des Kahns befestigen. Dadurch geht viel von den schönen Ansichten der Ufer verloren.

Wir fuhren Abends von Beilstein nach Kochem, wo wir übernachteten, und am andern Tage gegen Mittag unsere Reise hierher fortsetzten. Man bemerkt an beiden Ufern des Flusses den kühnen Fleiss der Einwohner nicht, den wir am