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Das wunderbare Stöcklein.

Es war einmal ein König, der ließ in seinem Reiche bekannt machen, alle jungen, starken Leute, welche kommen wollten, möchten sich in der Hauptstadt einfinden, damit er unter ihnen einen Hofjäger erwähle.

Nun lebte in einem Dorfe desselben Landes ein reicher Bauer, der hatte drei Söhne: Michel, Krischan und Hans.

„Michel,“ sagte der Bauer, „Hofjäger, das wäre eine Stellung für dich! Was meinst du, willst du dich nicht in die Stadt begeben?“

Die Rede gefiel Micheln wohl, und seine Mutter mußte ihm den Kaliet (Kober) voll Fleisch, Brot und Kuchen packen, damit er unterwegs keine Not litte und in der Stadt nicht so viel im Gasthaus zu verzehren brauche; dann sagte er Vater und Mutter lebewohl und schritt der Hauptstadt zu.

Unterwegs mußte er durch einen großen Wald. Als es Mittagszeit war, wurde er hungrig und setzte sich nieder, holte seinen Kaliet hervor und ließ sich die guten Sachen trefflich schmecken. Mit einem Male

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Ulrich Jahn: Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund. Mayer & Müller, Berlin 1890, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahn_Schwaenke_und_Schnurren_aus_Bauernmund.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)