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sperre man sie ein, und gebe Einer eine Erbse groß Butter und gröblich zerstossenen Pfeffer. Ist die Diarrhöe nicht zu anhaltend, so giebt man den folgenden Tag eine Pille Rhabarbar. Dabei muß es ihnen nicht an einen Wasser mangeln, und so wird bis zur gänzlichen Besserung fortgefahren. Oft können solche Kranke den Schnabel nicht gut aufmachen, man muß ihnen also kleines Futter, als Linsen oder Waitzen geben, und wollen sie gar nicht fressen, muß man ihnen täglich 10 bis 15 Erbsen in den Hals stecken. Binnen acht Tagen wird bei solcher Behandlung die Arbeit vorüber seyn.

An Blattern oder Pocken sterben alte Tauben selten, die Jungen häufig, und die am Leben bleiben, werden sehr mager. Bei den alten Tauben sieht man die Pocken am Schnabel, die Täuber werden daran so heiser, daß sie nicht wohl kurren können. Den Jungen sitzen sie unter den Flügeln und Ohren. Ein Hauptmittel gegen diese Krankheit ist abermals gutes Futter. In das Saufen mischet man auf ein Quart Wasser 1/4 Loth Aloe, 1/2 Loth Rhabarbar, 1/2 Loth Glaubersalz, welche Species vorher in lauwarmem Wasser aufgelöset worden sind. So oft man die Tauben füttert, rührt man die Mischung