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beschrieben als ein „Tintoretto admirable, d’un caractère singulier, qu’on chercherait vainement ailleurs“. Der Gegenstand scheint einem italienischen Dichter oder Novellisten entlehnt zu sein. – Phot. Braun IV, 13. – Phot. Ges.

Männliches Doppelbildniss. 270. (314.) D 2.

Kniestück. Links sitzt ein Mann mit kurzem dunklem Bart und Haupthaar auf einem Lehnstuhl, den Handschuh in der Rechten, die Linke an der Stuhllehne. Er ist nach links gewandt, sieht sich aber halb nach rechts um, wo ein junger, bartloser blonder Mann steht, der sich zu ihm hinabneigt. Beide sind schwarz gekleidet.

Leinwand; h. 0,90½; br. 1,21. – 1749 aus der K. Galerie zu Prag.

Der Parnass. 271. (317.) E 3.

Die neun Musen ruhen vorn auf dem schattigen Gipfel des Berges; fünf zur Rechten, vier zur Linken, unter letzteren eine schwebende. In der Mitte des Mittelgrundes erscheint auf Wolken in hellem Lichtglanz Apollo, den Bogen in der Rechten, die Leyer in der Linken. Links neben ihm Merkur, rechts der Pegasus; zu seinen Füssen drei reigentanzende Horen.

Leinwand; h. 2,14; br. 3,25. – 1725 durch Leplat aus der Kunstkammer. – Nach H. schon durch Johann Georg I. aus Prag mitgebracht. In der That hatte Tintoretto das Bild nach Ridolfi (II. p. 41) für Kaiser Rudolf II. gemalt.

Nach Tintoretto.

Die Errichtung der ehernen Schlange. 272. (122.) R 11.[WS 1]

Unten liegen die von den Schlangen gebissenen Kranken und Sterbenden in der Wüste. Links auf einer Anhöhe ist die eherne Schlange errichtet. Aus den Wolken blickt Gottvater, von Engeln umgeben, herab.

Leinwand; h. 1,64; br. 0,90. – 1856 aus dem Vorrat. – Das Original ist des Meisters Deckenbild in der Scuola di San Rocco zu Venedig. Von wem die Copie herrührt, ist unbekannt. H. schrieb sie frageweise dem Pietro da Cortona zu.

Susanna und die Alten. 273. (320.) S 1.

Vorn rechts sitzt Susanna, fast nackt, zwischen ihren Wasch- und Badegeräten; zu ihren Füssen ein Hündchen. Drei Mägde sind um sie beschäftigt. Die eine legt ihr einen blauen Mantel um, die zweite ordnet ihr goldnes Haar, die dritte trocknet ihr Knie. Die beiden Alten blicken links über dem Brunnen aus einem Laubengange hervor.

Leinwand; h. 2,16; br. 1,59. – Inv. 1722, A 1590. Also 1725 durch Leplat als Original Tintoretto’s. Bei H. als Copie nach Dom. Robusti (1562–1637), dem Sohne Jac. Tintorettos. Doch haben wir hierfür keine Anhaltspunkte. Ridolfi (II, p. 45) beschreibt ein ähnliches Bild Jacopo’s bei Ottaviano Malipiero in Venedig. Ein Original Jacopo’s ist das unsere keinesfalls.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berichtigung siehe Berichtigungen und Zusätze: Seite 121 am Rande zu N. 272 lies R 11 statt R 21.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/153&oldid=- (Version vom 20.8.2021)