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dann des Lud. Carracci; weitergebildet in Rom durch Annibal Carracci, sowie durch das Studium Raphael’s und der Antike. Thätig in Rom, in Neapel u. a. O., vornehmlich aber in Bologna.

Der Auferstandene vor seiner Mutter. 322. (544.) F 1.

Der aus der Vorhölle zurückgekehrte, von den Erlösten begleitete Heiland erscheint seiner rechts vor ihm knieenden Mutter. Zwischen ihnen steht ein erwachsener Engel mit dem Banner. Hinter dem Heiland Adam und Eva, über denen im Goldlicht zwischen geöffneten grauen Wolken einige Engel erscheinen. Rechts im Mittelgrunde der hl. Carlo Borromeo mit gefalteten Händen.

Leinwand; h. 3,22; br. 1,99. – 1746 aus der herzogl. Galerie zu Modena. – Vorher schmückte es die Kathedrale zu Modena (Venturi p. 351). Zu Malvasia’s Zeiten (1678) aber befand es sich schon in der Galerie. Er nennt es „La famosissima tavola.“ Bild der frühesten Zeit des Meisters. Gestochen von J. Tardieu ☼ I, 22.

Christuskopf mit der Dornenkrone. 323. (547.) 4 c.

Auf hellgrauem Grunde nach links emporgewandt. Unten ein kleines Stück des Purpurmantels. Schmerz und Hoheit im Blick.

Ital. Pappelholz; hochoval; h. 0,49; br. 0,37. – Inventar 1722. A 63 a. Geschenk Papst Innocenz’ XII. an König August II. – Von diesem Kopfe existiren verschiedene Wiederholungen. Unser Exemplar ist jedoch das bekannteste und berühmteste. Gestochen von Anton Krüger ☼ III. 26; von Robert Petzsch; von J. C. B. Gottschick; von J. A. E. Mandel. – Phot. Braun II, 10 und Phot. Ges.

Venus und Amor. 324. (538.) F 2.

Venus ruht, nach rechts gewandt, halb aufrecht in schwellenden Polstern unter blassroten Vorhängen. Ihr rechter Arm liegt nachlässig auf ihrem Kopfkissen. Mit der Linken ergreift sie den Pfeil, den der rechts neben ihr stehende kleine Flügelgott ihr reicht. Rechts ein weisses Geländer und grüne Baumwipfel unter leicht bewölktem Himmel.

Leinwand; h. 1,36; br. 1,74½. – Bei H. ohne Provenienzangabe; doch unzweifelhaft die „Venus und Cupido“ Guido’s, welche nach dem Inv. 8° (A 2259, Fol. 239) 1731 durch Leplat erworben wurde. – Phot. Braun I. 9 und Phot. Ges.

Ninus tritt der Semiramis seine Krone ab. 325. (540.) F 4.

Unter violettem Zelte, in dem links ein Tisch mit roter Decke steht, sitzt rechts der König in feuerrotem Rocke und blauem Mantel, das Scepter in der Linken. Links neben ihm sitzt die Königin in gelbem Kleide mit grünen Aermeln. Die erhobenen rechten Hände beider fügen sich in einander. Mit der Linken setzt Semiramis sich die Krone ihres Gemahls auf’s Haupt.

Leinwand; h. 2,94; br. 2,18. – 1752 durch den Canonicus Luigi Crespi für 3000 Dukaten vom Marchese Giov. Nic. Tanari in Bologna. – Vergl. Malvasia II

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/168&oldid=- (Version vom 14.9.2022)