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Landschaft mit dem Rinderhirten. 1520. (1628.) 7 c.

Im Hintergrunde das Meer und eine Stadt am Gebirge. Vorn links stattliche Bäume; auf dem Wege ein Hirt mit zwei Ochsen, denen ein Hund voranläuft.

Leinwand; h. 0,35; br. 0,48. – Inventar Gotter (vor 1736) N. 215. – Gegenstück zum vorigen.

Gerrit Adriaensz Berck-Heyde.

Getauft zu Haarlem den 6. Juni 1638; gest. daselbst den 10. Juni 1698. Schüler des Frans Hals und wohl auch seines älteren Bruders Job. (Vergl. oben N. 1511.) Thätig zu Haarlem, nach Houbraken auch einige Zeit zu Heidelberg.

Ansicht des „Dam“ zu Amsterdam. 1521. (1675.) 8 c.

In der Mitte beherrscht das nach 1648 von Jac. van Kampen erbaute Rathaus den Platz. Zur Rechten davor die ehemalige „Stadtwage“. Im Mittelgrunde die „Neue Kirche“. Links und rechts Giebelhäuser. Reiches Leben vorn auf dem Platze.

Links eine Versammlung schwarz gekleideter Männer, rechts Marktweiber bei ihren Körben, in der Mitte ein vierspänniger Wagen. Bezeichnet links unten:

Eichenholz; h. 0,41; br. 0,55½. – Inv. Guarienti (vor 1753) N. 1619 richtig als „Gerardo“ (Gerrit) Berck-Heyde. Ebenso Bode bei v. Zahn VI, S. 195. – H. blieb gleichwohl dabei, die Inschrift auf Job Berck-Heyde zu deuten. Es ist jedoch, nach Maassgabe ähnlicher, voll bezeichneter Bilder Gerrit’s, sicher, dass der erste Buchstabe der Inschrift als G zu lesen ist, und dass die Form der, Inschrift und die Malweise des Bildes auf Gerrit, nicht auf Job Berck-Heyde deuten. Die Bilder von der Art der folgenden gehören allerdings einer anderen Entwicklungszeit des Meisters an.

Der Ritt zur Jagd. 1522. (1678.) 16 b.

Sonnige Landschaft; in der Mitte ein Rundturm; rechts Wohnhäuser unter Bäumen. Auf der Landstrasse, die links bergan führt, ein lustiger Jägerzug. Rechts reitet ein Herr neben einer Dame. Ihnen folgen zu Fuss der Falkenträger und der Hundebursche. Links vorn trabt ein Lasttier ohne Führer. Bezeichnet links unten:

Leinwand; h. 0,53; br. 0,62½. – 1746 vom Kunsthändler G. Breitbarth in Erfurt. H. – Gegenstück zum folgenden. Wohl spätere Bilder, wahrscheinlich aus der Heidelberger Zeit des Meisters.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/512&oldid=- (Version vom 14.9.2023)