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Bildniss eines Geharnischten mit gelber Feldbinde. 1858. (1163.) 49 b.

Brustbild ohne Hände nach rechts auf schwarzem Grunde. Blosser Kopf. Kleiner Schnurr- und Kinnbart. Ueber dem Harnisch ein kleiner Spitzenkragen.

Eichenholz; h. 0,61; br. 0,49. – Inventar 1754, II 103, als „Anonymus.“ – Im „Catalogue“ 1765 als „N. N. Verelst, nièce de Simon.“ Daraus wurde bei H. (doch nur frageweise) „Simon Verelst.“ Dieser war im Haag, nicht in Antwerpen, geboren und starb in London um 1721. Vergl. Kramm VI, p. 1707–1708. Unser Bild gehört einer älteren Zeit an. Merkwürdiger Weise wurde auch das folgende, welches eine ganz andere Hand zeigt, 1765 derselben Hand zugeschrieben.

Bildniss eines Geharnischten mit gelben Wammsärmeln. 1859. (1164.) 49 b.

Brustbild ohne Hände nach rechts auf gelbgrauem Grunde. Langes, glattes blondes Haar; kleiner Schnurr- und Kinnbart. Breiter weisser Spitzenkragen, gelbe, mit Silber gestickte Halsbinde. Links oben die Jahreszahl 1634.

Eichenholz; h. 0,65½; br. 0,53½. – Inventar 1754, II 104, als „Anonymus.“ – Im „Catalogue“ 1765, wie das vorige, das eine ganz andere Zeit zeigt, als „N. N. Van Verelst, nièce de Simon.“ Vergleiche die Bemerkungen zum vorigen. Bei H. mit Recht wieder als „unbekannt.“

Ein alter Mann. 1860. (954.) Q 3.

Brustbild nach rechts auf grauem Grunde. In der Mitte gescheiteltes graues Haar und grauer Bart. Der Alte blickt nachdenklich zur Erde und stützt sein Haupt in die Rechte.

Leinwand; h. 0,62½; br. 0,51½. – Inventar 1722, B 91. als „unbekannt.“ Bei H. in der Schule des Rubens verzeichnet, jedoch mit der zutreffenden Anmerkung, dass es vielmehr der holländischen Schule anzugehören scheine.

Weiblicher Studienkopf. 1861. (1192.) 50 a.

Brustbild ohne Hände, im Profil nach rechts auf grauem Grunde. Der Kopf ist scharf von hinten beleuchtet.

Eichenholz; h. 0,41; br. 0,34½. – 1857 aus Steinla’s Nachlass.

Aufwärts blickender Jüngling. 1862. (955.) P 3.

Brustbild ohne Hände nach rechts auf dunklem Grunde. Lange Locken fallen auf die Schultern herab. Rock und Hemd sind vorn geöffnet.

Eichenholz; h. 0,63½; br. 0,46. – Inventar 1722, A 171. als „Franck“ und „ein holländ. Kopf.“ – Bei H. in der Schule des Rubens verzeichnet, mit der das Bild jedoch keine Verwandtschaft hat. Uns sieht es holländisch aus.

Ein Fischer mit einem Aal. 1863. (1334.) 49 b.

Halbfigur nach links auf blauem, leicht bewölktem Himmelsgrunde. Der blondbärtige Fischer in braunem Mantel und dunkler Pelzmütze sitzt auf einem Holzstuhl. Links windet ein Aal sich in seinen beiden Händen.

Leinwand; h. 0,70½; br. 0,56. – Inventar 1722, A 304. Schon damals als „unbekannt.“ Bei H. unter den Rembrandtschülern, was nicht ganz zutreffend erscheint.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 588. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/620&oldid=- (Version vom 7.9.2023)