Prinzen Kleid, und der Prinz das schlechte vom Jäger, und gieng fort in den Wald hinein.
Ueber eine Zeit, da kamen zu dem alten König drei Wagen mit Geschenken an Gold und Edelsteinen für seinen jüngsten Sohn; sie waren aber von den drei Königen geschickt, die mit des Prinzen Schwert die Feinde geschlagen, und mit seinem Brot ihr Land ernährt hatten, und sich dankbar bezeigen wollten. Das fiel dem alten König aufs Herz, und er dachte sein Sohn könnte doch unschuldig gewesen seyn, und sprach zu seinen Leuten „ach, wär er noch am Leben, wie thut mirs so leid, daß ich ihn habe tödten lassen.“ „So habe ich ja recht gethan,“ sprach der Jäger, „ich konnte es nicht übers Herz bringen euern Befehl auszuführen;“ und sagte dem König wie es zugegangen wäre. Da war der König froh, und ließ in allen Reichen bekannt machen, sein Sohn sollte wieder kommen und in Gnaden aufgenommen werden.
Die Königstochter aber ließ eine Straße vor ihrem Schloß machen, die war ganz golden und glänzend, und sagte ihren Leuten wer darauf geradeswegs zu ihr geritten käme, das wäre der rechte, und den sollten sie einlassen, wer aber daneben käme, der wäre der rechte nicht, und den sollten sie auch nicht einlassen. Als nun die Zeit bald herum war, dachte der älteste er wollte sich eilen, zur Königstochter gehen, und sich für ihren Erlöser ausgeben, da bekäme er sie zur Gemahlin und das Reich dabei. Also ritt er fort, und als er vor das Schloß kam, und die schöne goldene Straße sah, dachte er „das wäre jammerschade, wenn du darauf rittest,“ lenkte ab, und ritt rechts nebenher. Wie er aber vor
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1837). Dieterich, Göttingen 1837, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder-_und_Haus-M%C3%A4rchen_1837_Band_2.djvu/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)