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100.
Des Teufels rußiger Bruder.

Ein abgedankter Soldat hatte nichts zu leben, und wußte sich nicht mehr zu helfen. Da gieng er hinaus in den Wald, und als er ein Weilchen gegangen war, begegnete ihm ein kleines Männchen, das war aber der Teufel. Das Männchen sagte zu ihm: „was fehlt dir? du siehst ja so trübselig aus.“ Da sprach der Soldat „ich habe Hunger und kein Geld.“ Der Teufel sagte „willst du dich bei mir vermiethen, und mein Knecht seyn, so sollst du für dein Lebtag genug haben. Sieben Jahre sollst du mir dienen, dann bist du wieder frei, aber eins sag ich dir, du darfst dich nicht waschen, nicht kämmen, nicht schnippen, keine Nägel und Haare abschneiden, und kein Wasser aus den Augen wischen.“ Der Soldat sprach „wohlan, so solls seyn,“ und gieng mit dem Männchen fort, das führte ihn nun geradeswegs in die Hölle hinein. Da sagte es ihm, was er zu thun hätte. Er müßte das Feuer schüren unter den Kesseln, wo die Höllenbraten drin säßen, das Haus rein halten, den Kehrdreck hinter die Thüre tragen, und überall auf Ordnung sehen, aber guckt er ein einziges Mal in die Kessel hinein, so sollts ihm schlimm gehen. Der Soldat sprach „es ist gut, ich wills schon besorgen.“ Da gieng nun der

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1837). Dieterich, Göttingen 1837, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder-_und_Haus-M%C3%A4rchen_1837_Band_2.djvu/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)