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und es fühlt … nach welchem man sich umsieht … allein, was sollte sie thun? Aber es sollte schon sein, wie es sein mußte.

Sie wollte schon ans Ziel kommen, hatte keine Ruhe, um diese Mühle endlich einmal zu erblicken! Es wurde ihr so seltsam zu Mute, so bange … sie begegnete niemandem … nicht einmal menschliche Spuren waren da … aj, gar menschliche Spuren!

Sie wollte rauchen, damit ihr das Herz leichter würde, denn auch das Herz ward ihr immer schwerer, als hinge sich etwas Häßliches daran – aber sie hatte keine Pfeife. Sie war ein paarmal hingefallen und die Pfeife war ihr aus dem Gürtel herausgeflogen!

Und so ging sie, die Ärmste.

Vielleicht würde die Sonne endlich doch einmal hereinleuchten, würde eine wärmere Luft hereinwehen! … Sie war so erfroren … inmitten des Sommers, am Tage, war sie bis an die Knochen erfroren. Glaubt ihr das jemand oder nicht? Welch ein Gespenst hatte hier eine Mühle aufgebaut? Welchen Nutzen brachte sie? Und wer würde diesen unmöglichen Weg gehen? Hier konnte man weder mit Pferden noch mit Ochsen, weder mit Wagen noch mit

Empfohlene Zitierweise:
Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/157&oldid=- (Version vom 13.9.2022)