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Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/213

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Jahren, die mittlere gleichmässige Bewegung des Apogeums 10° 41′[1]. Wenn wir dies mit der Anzahl der Jahre dividiren: so erhalten wir den jährlichen Antheil zu 24″ 20‴ 14⁗[2].

Capitel 23.
Von der Verbesserung der Anomalie der Sonne und von ihren Oertern.

Wenn man dies von der einfachen jährlichen Bewegung abzieht, welche 359° 44′ 49″ 7‴ 4⁗[3] betrug: so bleibt die jährliche Anomalie gleich 359° 44′ 24″ 46‴ 50⁗. Dies wieder durch 365 dividirt giebt den täglichen Antheil zu 59′ 8″ 7‴ 22⁗. Uebereinstimmend mit dem, was in den Tafeln [3] früher entwickelt ist. Hieraus erhalten wir auch die Oerter der festgesetzten Anfangspunkte; indem wir von der ersten Olympiade anfangen. Es ist gezeigt[4], dass am 14. September des zweiten Jahres der 573sten Olympiade[5], eine halbe Stunde nach dem Aufgange der Sonne, das mittlere Apogeum der Sonne 71° 32′ war, woraus sich der mittlere Abstand der Sonne zu 83° 3′[6] ergiebt. Es sind aber vom Anfange der Olympiaden 2290 ägyptische Jahre 281 Tage 46I[7], und in dieser Zeit beträgt die Bewegung der Anomalie mit Hinweglassung der ganzen Kreise, 42° 49′. Zieht man diese von den 83° 3′ ab: so bleiben 40° 14′ als Ort der Anomalie für den Anfang der Olympiaden[8], und in derselben Weise wie oben, als Ort der Jahre Alexanders 166° 38′[9], Cäsar’s 211° 11′ und Christi 211° 18′.

Capitel 24.
Tafel der Unterschiede zwischen der gleichmässigen und der erscheinenden Bewegung.

Damit aber dasjenige, was über die Unterschiede der gleichmässigen und der erscheinenden Bewegung der Sonne abgeleitet ist, für die Anwendung bequemer werde, wollen wir auch für diese eine Tafel von 60 Zeilen und 6 Rubriken aufstellen. Die beiden ersten Rubriken enthalten die Zahlen beider Halbkreise, nämlich aufsteigend und absteigend, von drei zu drei Graden, neben einander geschrieben, wie wir das früher bei der Bewegung der Nachtgleichen gethan haben. In der dritten Rubrik sind die Grade und Minuten der Unterschiede der Bewegung des Sonnen-Apogeums oder der Anomalie verzeichnet, wie sie jeden drei Graden entsprechen, und diese Unterschiede steigen bis zur Höhe von 7½°. Die vierte Rubrik ist den Proportionalminuten zugetheilt, welche bis sechzig steigen, und nach dem Ueberschusse der grösseren Prosthaphäresen der jährlichen Anomalie abgeschätzt werden. Da nämlich der grösste Ueberschuss derselben 32′ beträgt, so giebt der 60ste Theil 32″. Nach der Grösse dieses Ueberschusses (welchen wir nach der früher mitgetheilten Methode aus der Excentricität berechnet haben) setzen wir die Anzahl der Sechzigstel neben die einzelnen

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [34] 223)
    Aus Anm. 217) hat man 60° 51′ 30″ als Ort des Apogeums für den Anfang der Anomalie,
    hier ist erhalten 71° 32′ als Ort des Apogeums für 1515 n. Chr.,
    also hat sich um 10° 40′ 30″ der Ort des Apogeums in 1580 ägyptischen Jahren geändert, wofür im Text 10° 41′.
  2. [34] 224) Nach den Grössen der Anm. 223) ergiebt sich statt dessen 24″ 19‴ 22⁗.
  3. a b [35] 225) Buch III. Cap. 14.
  4. [35] 226) Buch III. Cap. 22. Anm. 218) und 221).
  5. [35] 227) Buch III. Cap. 13. Anm. 166).
  6. [35] 228)
    Mittlerer Ort der Sonne an der Fixsternsphäre 154° 35′ vergl. Buch III. Cap. 18. Anm. 190)
    mittlerer Ort des[WS 1] Apogeums 071° 32′ 22. Anm. 221)
    mittlerer Abstand der Sonne vom Apogeum 083° 03′
  7. [35] 229)
    Vom Anfange der Olympiaden bis Nabonassar 0027a 247d ägyptisch Buch III. Cap. 11.
    von Nabonassar bis Alexanders Tod 0424a
    von da bis zum 14ten September 1515 nach Chr. 1839a 035d Buch III. Cap. 13.
    zusammen 2290a 282d

    Da aber der 14te September astronomisch erst um Mittag anfängt, so war es der 13te September 18h 30m = 46/60d, also ist die verlaufene Zeit 2290m 281d 46I ägyptisch.

  8. [35] 230) Die in Rede stehende Zeit beträgt offenbar 38 60 + 10a, 4 60 + 41d, 46I. Nach der Tafel Buch III. Cap. 14 erhält man die Anomalie der Sonne, wie folgt:
    für 38 60a 21007° 41′ 39″
    10a 00357° 24 07 48
    4 60d 00236° 31 29
    41d 00040° 24 33 02
    46I 00000° 45 20 13
    zusammen 21642° 47′ 09″ oder
    60c 00042° 47′ 09″ dies ab von
    00083° 03
    giebt 00040° 15′ 51″ wofür im Text 40° 14′.
  9. [35] 231) Im Text sind die Zahlenangaben aus der Säc.-Ausgabe aufgenommen, in den alten Drucken lauten die letzten drei Angaben der Reihe nach
    166° 31′, 211° 4′ und 211° 14′.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: der