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Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/226

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und Vollmond scheinen den kleinsten Kreis, dessen Halbmesser ist, zu beschreiben, das erste und letzte Viertel aber den grössten Kreis, mit dem Halbmesser . So bringt der Mond durch die ähnlichen aber ungleichen Bogen um den Mittelpunkt , dort die kleinsten, hier die grössten Unterschiede zwischen der Gleichmässigkeit und der Erscheinung hervor. Da nun der Mittelpunkt des Epicykels immer in dem mit der Erde homocentrischen Kreise bleibt, so bewirkt er nicht so sehr verschiedene, sondern lediglich dem Epicykel entsprechende Parallaxen; und es ergiebt sich auch sogleich der Grund, warum der Körper des Mondes gewissermassen sich ähnlich zu bleiben scheint, nebst allem Uebrigen, was beim Mondlauf beobachtet wird; dies wollen wir der Reihe nach aus dieser unsrer Annahme nachweisen: gleichwohl kann dasselbe auch wieder durch excentrische Kreise ausgeführt werden, wenn man die erforderlichen Verhältnisse beachtet, wie wir das bei der Sonne ausgeführt haben. Wir wollen aber mit den gleichmässigen Bewegungen anfangen, wie wir es früher machten; denn ohne diese kann die ungleichmässige nicht begriffen werden. Hier tritt nun, wegen der vorhin erwähnten Parallaxe eine grosse Schwierigkeit auf, denn wegen derselben ist der Ort des Mondes durch Astrolabien oder andere Instrumente nicht zu beobachten. Aber die Güte der Natur ist auch in diesem Punkte dem menschlichen Wunsche zuvorgekommen, so dass der Ort des Mondes sicherer, als durch die Anwendung von Instrumenten, und frei vom Verdachte eines Fehlers, durch die Verfinsterungen desselben gefunden werden kann. Während nämlich die ganze übrige Welt hell ist und erfüllt vom Tageslichte, besteht die Nacht in nichts Anderem, als in dem Schatten der Erde, welcher in kegelförmiger Figur aufsteigt und in einer Spitze endigt; so dass der Mond, wenn er in denselben eintritt, verdunkelt wird: und wenn er in der Mitte des Schattens angekommen ist: so ist klar, dass er in dem, der Sonne entgegengesetzten Orte steht. Die Sonnenfinsternisse aber, welche durch das Dazwischentreten des Mondes entstehen, gewähren keinen sichern Nachweis des Ortes des Mondes. Denn dabei ereignet es sich, dass von uns zwar eine Conjunction der Sonne und des Mondes gesehen wird, welche aber in Bezug auf den Mittelpunkt der Erde entweder schon vorüber, oder noch nicht eingetreten ist, eben wegen der besprochenen Parallaxe. Deshalb sehen wir dieselbe Sonnenfinsterniss nicht in allen Ländern gleich an Grösse und Dauer, noch ähnlich in ihren Phasen. Bei den Mondfinsternissen tritt aber kein solches Hinderniss ein, sondern sie sind überall sich gleich, weil die Axe des verdunkelnden Schattens der Erde in der Richtung