und = 4° 28′ hinzuaddirt wird: so wird der ganze Bogen = 168° 43′; der Rest des Halbkreises ist also 11° 17′ und dessen Hälfte 5° 39′ gleich gleich , nämlich gleich den wahren Abständen des Mondes von der Knotenlinie , und folglich ist = 9° 59′. Daraus ergiebt sich auch der mittlere Ort der Breite von der nördlichen Grenze, d. h. zu 99° 59′. Es sind aber bis zu diesem Orte und bis zu der Zeit der Ptolomäischen Beobachtung vom Tode Alexander’s 457 ägyptische Jahre 91 Tage 10 Stunden scheinbare, also 9 Stunden 54 Minuten gleichmässige Zeit verflossen, während welcher die Bewegung der Breite 50° 59′ betrug; wenn diese von 99° 59′ abgezogen werden, so bleiben 49° für den Mittag des ersten Tages des ersten ägyptischen Monats Thoth, zu Anfange der Jahre Alexanders. Dies ist aber auf den Meridian von Krakau bezogen. Hieraus sind auch für die übrigen Epochen, den Zeitdifferenzen gemäss, die Oerter der Breite des Mondes, von der nördlichen Grenze an gerechnet, gegeben und davon leiten wir die Bewegung selbst ab. Von der ersten Olympiade bis zum Tode Alexanders sind es 451 ägyptische Jahre 247 Tage, wovon zur Ausgleichung der Zeit 7 Minuten abgezogen werden. Zu dieser Zeit war der Ort der Breite 136° 57′. Von der ersten Olympiade bis auf Cäsar sind es 730 ägyptische Jahre 12 Stunden, denen zur Ausgleichung der Zeit 10 Minuten hinzugefügt werden. Zu dieser Zeit ist der gleichmässige Ort 206° 53′. Dann bis Christus 45 Jahre 12 Tage[1]. Wenn wieder von jenen 49° abgezogen werden 136° 57′, nachdem 360° hinzugefügt sind, so bleiben 272° 3′ für den Mittag des ersten Tages des Hekatombäon der ersten Olympiade. Wenn hierzu wieder 206° 53′ addirt werden, so kommen 118° 56′ für die Mitternacht des ersten Januar der julianischen Jahre; werden endlich 10° 49′ hinzuaddirt: so ergiebt sich der Ort Christi, ebenfalls um Mitternacht des ersten Januars, zu 129° 45′.
Dass die grösste Breite des Mondes, dem Neigungswinkel seiner Bahn gegen die Ekliptik entsprechend, fünf Grade beträgt, von denen 360 auf einen Kreis gehen, dies zu beobachten, hat uns das Schicksal nicht dieselbe Gelegenheit geboten, wie dem Cl. Ptolemäus, weil uns die Parallaxen des Mondes hinderlich waren. Dieser nämlich beobachtete zu Alexandrien, wo der Nordpol eine Höhe von 30° 58′ hat, bis zu welchem Grade der Mond sich dem Zenith am meisten näherte, also wenn er im Anfange des Krebses und in seiner nördlichen Grenze stand, was er schon durch die Rechnung vorauswissen konnte. Er fand nun damals mittelst eines Instrumentes, — welches er das parallactische nennt, und welches dazu eingerichtet war, die Parallaxen des Mondes zu messen, — den kleinsten Abstand des Mondes vom Zenith zu 2⅛°, bei welchem die Parallaxe, wenn überhaupt eine solche
Anmerkungen [des Übersetzers]
Nicolaus Copernicus: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Ernst Lambeck, Thorn 1879, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/254&oldid=- (Version vom 13.3.2017)